MINTron Roadshow weckt Begeisterung für Technik
Wirtschaftskammer-Pilotprojekt gastierte an Wiener Mittelschule – Informative Bühnenshow und Mitmach-Stationen für Schüler – Motto: Vielleicht wird ein Beruf daraus

Einen spannenden Vormittag ganz im Zeichen von Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT) erlebten die Schüler der 2. Klasse der Mittelschule Leopoldau. Am 15. Juni gastierte die MINTron Roadshow an ihrer Schule – eine Initiative der Wirtschaftskammer Österreich, die die spannende Welt von MINT direkt in die Schulen bringt. Die Roadshow besteht aus einer informativen Bühnenshow mit Experimenten, Kurzfilmen und Interviews, die den Schülern zeigen, wo überall im Alltag MINT-Themen zu finden sind und welche beruflichen Möglichkeiten es in diesem Bereich gibt. Anschließend können die Schüler in vier Mitmach-Stationen ein Computerspiel selbst programmieren, einen Roboter steuern, ein Spielzeugauto mit Wasserstoff in Bewegung setzen und via VR-Brillen virtuell in verschiedene Berufe eintauchen.
„Die Wirtschaft braucht MINT-Experten, und die Kinder sind unsere Zukunft. Sie bringen in einigen Jahren die dringend gebrauchten Skills in unsere Betriebe“
45 Schülerinnen und Schüler nahmen an der MS Leopoldau an der MINTron Roadshow teil und waren mit Feuereifer bei den Experimenten und Workshops mit dabei. Ihr Fazit: Ein spannender, lehrreicher und auch lustiger Vormittag, bei dem es viel Neues zu entdecken gab. Möglicherweise wurde damit auch der eine oder andere Grundstein für eine spätere Karriere in einem MINT-Beruf gelegt – ein explizites Ziel der Roadshow, deren Motto lautet: „Vielleicht wird ein Beruf daraus“.
Neugierig zu bleiben und seine Talente ausprobieren
„Mit der Roadshow wollen wir den Jugendlichen zeigen, welche Möglichkeiten MINT bietet und warum das so wichtig ist. Die Wirtschaft braucht MINT-Experten, und die Kinder sind unsere Zukunft. Sie bringen in einigen Jahren die dringend gebrauchten Skills in unsere Betriebe“, betonte Kasia Greco, Vizepräsidentin der Wirtschaftskammer Wien und Repräsentantin des Veranstalters. Sie ermutigte die Kinder, neugierig zu bleiben und sich und seine Talente auszuprobieren. Ein Appell, den auch der stellvertretende Direktor der Mittelschule Leopoldau, Christoph Neunteufel, unterstützte. „Christoph Kolumbus hätte Amerika nicht entdeckt, wenn er nicht neugierig gewesen wäre“, betonte der Pädagoge. Wichtig sei, Kindern dieser Altersgruppe ein Gefühl für Technik und Zahlen zu vermitteln, weil das im Alltag ständig und ein Leben lang gefragt sei. Welche Kompetenzen in der Praxis von den Betrieben gefragt sind, erläuterte Alexander Eppler, Bildungssprecher der Wirtschaftskammer Wien und Geschäftsführer eines Spengler- und Dachdeckerbetriebs. Interesse am Beruf und am Betrieb als Grundlage, dazu Talent und Lernwillen sowie soziale Kompetenzen – derart ausgestattet, stehe einer Karriere in handwerklichen MINT-Berufen nichts entgegen, so Eppler, der außerdem auch auf die Selbstständigkeit als möglichen Karriereweg hinwies.
Fortsetzung der MINTron Roadshow ist geplant
Die Wirtschaftskammer Österreich startete die MINTron Roadshow dieses Schuljahr als Pilotprojekt. Konzipiert ist sie für Schülerinnen und Schüler der 6. Schulstufe an AHS und Mittelschulen. Begleitet zur Roadshow läuft ein Wettbewerb, bei dem alle Schüler der teilnehmenden Schulen über die MINTron-Plattform Aufgaben lösen und so Punkte für ihre Schule sammeln können. Die Schule mit den eifrigsten Schülerinnen und Schüler wird zur MINT-Schule Österreichs gekürt. In der heurigen Pilotphase tourte die MINTron Roadshow durch 17 Schulen in allen Bundesländern, die MS Leopoldau bildete den Abschluss des Tourplans. Nach einer Evaluierung soll sie Roadshow nächstes Schuljahr in allen Bundesländern fortgesetzt werden.
Wien sucht 15.000 Techniker in den nächsten fünf Jahren
Die Wirtschaftskammer Österreich möchte mit der MINTron-Roadshow die Neugier der Kinder für MINT-Themen wecken, sie zum Ausprobieren und Experimentieren anregen und damit die Basis für mögliche Karrieren in MINT-Berufen schaffen. Gerade im Technik- und Naturwissenschaftlichen Bereich sind Fachkräfte heiß begehrt. So fehlen österreichweit rund 30.000 IT-Fachkräfte, und alleine in Wien werden in den nächsten drei bis fünf Jahren rund 15.000 Techniker gesucht. Besonders gefragt sind neben Informatikern auch jene Bereiche, wo derzeit viele Green Jobs entstehen, wie etwa in der Gebäude- oder Elektrotechnik.