Großmarkt versorgt Wien seit 50 Jahren
Großmarkt feiert 50. Jubiläum - Handelsobfrau Gumprecht: "Wiens Märkte und Gastronomie werden top versorgt" - Agrarhandel-Obmann Schwarz: "Viel Platz für Spezialprodukte"

Frischer geht’s nicht
Es ist toll, dass neben den Wiener Märkten auch die Wiener Gastronomiebetriebe hier seit vielen Jahren Tag für Tag verlässlich mit frischer Ware versorgt werden
„Es ist toll, dass neben den Wiener Märkten auch die Wiener Gastronomiebetriebe hier seit vielen Jahren Tag für Tag verlässlich mit frischer Ware versorgt werden“, gratuliert Margarete Gumprecht, Handelsobfrau der Wirtschaftskammer Wien, sehr herzlich zum runden Geburtstag. Auch die Pandemie hat dem Geschäft am Großmarkt – im Gegensatz zu vielen anderen Wirtschaftszweigen – wenig geschadet. Denn gegessen wird immer. Die geringere Nachfrage durch die monatelang geschlossene Gastronomie war aber schon zu spüren. „Wenn der Prater die grüne Lunge der Stadt ist, dann ist der Großmarkt der Bauch von Wien“, so Gumprecht.
Modernisierung
Begonnen hat alles 1969 mit dem Bau einer Blumenhalle. 1972 wurde der gesamte Großmarkt Wien fertig gestellt und in Betrieb genommen – damals noch unter dem Namen Großgrünmarkt. Und aus dem einst der Marktordnung unterliegenden Gebiet wurde 2019 ein Distributionszentrum, das Teil der Wien Holding und somit im Besitz der Stadt Wien ist.
Vom Maikönig zum Maschansker
Obst, Gemüse, Blumen, Fleisch, Fisch, Eier sowie Lebensmittel und Spezialitäten aus aller Welt umfasst das am Großmarkt gehandelte Sortiment. 1.400 Menschen aus 41 Nationen arbeiten hier, sie sprechen zwanzig Sprachen. Der Markt am Rande von Wien zeichnet sich vor allem durch die große Menge an Waren aus, die dort umgeschlagen werden. Aber es werden auch Produkte mit geringerer Stückzahl angeboten: Etwa Spezialsalate von kleinen Wiener Gärtnern wie der rote Kopfsalat oder der Maikönig. Auch alte Apfelsorten wie Maschansker und Krummstiel von kleinen Obsthändlern finden dort zahlreiche Abnehmer. „Die Parasolpilze kommen von Händlern aus der Steiermark“, erzählt Ewald Schwarz, Obmann des Agrarhandels in der Wirtschaftskammer Wien. Er ist ebenfalls mit einem Stand am Großmarkt vertreten – und das seit fünfzig Jahren.
Reges Treiben in der Nacht
Untertags ist der Großmarkt eher ruhig. Ab 22 Uhr wird es belebter: Die Importware wird angeliefert. Ab 2 Uhr Früh trifft sich der Großhandel mit Lieferanten, Wiederverkäufern und Kunden. Spätestens um 9 Uhr kehrt wieder Ruhe ein. Der Großmarkt hat auch für Letztverbraucher und Frühaufsteher seine Reize, wie z.B. die Fleischhalle, Fisch und das große Obst- und Gemüseangebot.