Die kleine asiatische Oase mitten im Neunten
Der studierte Betriebswirt Kuo Lin hat mit Oasia einen trendigen Gastro-Betrieb mit hochwertiger asiatischer Küche auf die Beine gestellt. Was sich seine Gäste wünschen, weiß er genau.

In Österreich ist Kuo Lin, seitdem er sieben Jahre alt ist. Seine Eltern stammen aus China, er selbst ist in Indien geboren und später in Wien aufgewachsen, wo seine Eltern ein China-Restaurant führten. Nach Gymnasium und Matura studierte er Handelswissenschaften und Sinologie an der Wirtschaftsuniversität Wien. Und dabei schoss ihm die Idee ein, eine asiatische Oase mit hochwertiger Küche aufzubauen. Die Gelegenheit dazu folgte prompt. Denn die Eltern seiner damaligen Freundin und späteren Frau betrieben ein Sushi-Lokal mitten im Neunten und benötigten Unterstützung, wie er sagt. Lin benannte das Lokal in Oasia um, führte warme Gerichte ein und erweiterte das Angebot um Curries, thailändische Gerichte und einiges mehr. All das war 2003.
Treffpunkt für Geschäftsleute
Mit dem Lokal ging es steil bergauf. 2017 gingen seine Schwiegereltern in Pension, Lin übernahm das Lokal komplett und modernisierte es erneut. Heute ist es ein wichtiger Treffpunkt für Geschäftsleute, Mitarbeiter der umliegenden Büros, Besucher des nahen Siegmund Freud-Museums und von Hotel-Gästen. „Unser Standort hier ist richtig gut”, erzählt Lin, der seinen Gästen in seinem modern gestalteten Nichtraucher-Lokal 32 Sitzplätze bietet. Lin beschäftigt fünf Mitarbeiter und packt auch selbst bei allen Aufgaben im Lokal an. Vor allem findet man ihn im Service, ersatzweise auch in der Küche, und natürlich kümmert er sich um alle Büroarbeiten, die wirtschaftliche Führung seines Betriebs und den Einkauf über treue Lieferanten und auf Wiener Märkten. Jeden Tag gibt es im Oasia mehrere Menüs mit frischen Zutaten. Fleisch und Gemüse kommen aus der Region, der Fisch vorwiegend aus dem Ausland. Es gibt laufend neue, internationale Trendgerichte, abgestimmt auf die Saison. „Ich möchte meinen Gästen viel Abwechslung bieten, denn viele meiner Kunden sind Stammkunden”, sagt Lin. Für sie möchte er ein qualitativ hochwertiger Nahversorger sein. Sein Beruf sei nichts für jemanden, der gerne einen Nine-to-Five-Job hat, sagt Lin. Sein Lokal hat zwar nur montags bis freitags offen, doch auch am Sonntag ist er immer hier, um etwa die neuen Menükarten vorzubereiten. Auch mit der staatlichen Bürokratie müsse man sich leider immer wieder befassen.
