Betriebe mit Stolz erhalten
Wiener Unternehmen, die durch die Corona-Krise in Not geraten sind, können sich unter bestimmten Voraussetzungen um Unterstützung durch die „Stolz auf Wien” GmbH bewerben. 27 Betriebe haben das Angebot bisher schon genutzt.

Vor zwei Jahren haben Stadt Wien und Wirtschaftskammer Wien gemeinsam die „Stolz auf Wien” GmbH gegründet. Ziel war, als weitere Corona-Hilfe Unternehmensbeteiligungen anzubieten. Gedacht ist sie für Unternehmen, die durch die Pandemie in finanzielle Bedrängnis gekommen sind, aber eine gute Zukunftsprognose haben - und noch einige weitere Kriterien erfüllen (siehe Info-Kasten). In Betriebe, die den Zuschlag erhalten, steigt die „Stolz auf Wien” GmbH in der Folge mit bis zu 20 Prozent der Unternehmensanteile ein, für maximal sieben Jahre bzw. bis längstens November 2028. Sie bekommen dadurch zusätzliches Eigenkapital und bleiben wirtschaftlich handlungsfähig. Das Unternehmen kann die Anteile jederzeit wieder zurückkaufen. Die Konditionen des Rückkaufs werden durch ein Bewertungsgutachten ermittelt, dessen Parameter bereits bei Abschluss der Beteiligung festgelegt werden.
Bei den Kunden punkten
Ein Unternehmen, dass dieses Angebot nutzt, ist die Luxlift Handels GmbH. Der 2019 gegründete, innovative Betrieb hat Beleuchtungslifte entwickelt, die etwa bei der Wartung von Beleuchtungen über Gleisanlagen oder in Veranstaltungshallen zum Einsatz kommen. Die Corona-Krise habe die Produktentwicklung zeitlich zurückgeworfen, dadurch sei ein ungeplanter Finanzbedarf entstanden, erzählt Luxlift-Geschäftsführer Erwin Dietrich. Doch mit dem Einstieg der „Stolz auf Wien” GmbH im März ist das Unternehmen nun wieder auf Schiene. In der Donaustadt startet in Kürze ein Produktionsbereich, wo die bei österreichischen Partnern hergestellten Einzelkomponenten zusammengebaut werden. Spätestens im Juni will Luxlift mit der Auslieferung der Lifte beginnen. „,Stolz auf Wien’ passt zu unserem Unternehmen. Mit diesem Partner können wir auch bei den Kunden punkten”, sagt Dietrich. Ziel sei, schon in den ersten drei Jahren die Beteiligungsanteile zurückzukaufen. Dass bis dahin die Geldgeber beim operativen Geschäft mitreden werden, glaubt Dietrich nicht: „In den Gesprächen ist das ganz klar gewesen. Wir sind überzeugt, dass das auch so gehandhabt wird.”