1000 Lehrlinge mehr in Wiener Betrieben als vor Corona
Höchster prozentueller Anstieg in der Sparte Info & Consulting – gut ein Sechstel mehr Lehranfänger als im Vorjahr – Maturanten und Schul-Umsteiger sind als Lehrlinge gefragt

Der Bildungsweg Lehre erfreut sich steigenden Zuspruchs. Aktuell gibt es in den Wiener Betrieben 13.934 Lehrlinge, das sind um 500 mehr als vor einem Jahr (+ 3,7%). Verglichen mit 2019 beträgt der Zuwachs knapp 1000 Lehrlinge oder 7,7 Prozent. Den höchsten Anstieg verzeichnen der Sektor Information & Consulting (+ 17,8 %) und der Tourismus (+ 11,2 %). Weitere 3.582 Jugendliche erhalten zurzeit in einer überbetrieblichen Ausbildungseinrichtung eine erstmalige Berufsausbildung.
„Die Ausbildung von Lehrlingen zählt zu den wichtigsten und wirksamsten Maßnahmen gegen den Fachkräftemangel. Die Wiener Betriebe sind hier sehr engagiert. Dass die Lehrlingszahlen steigen, zeigt aber auch, dass sich das Image der Lehre bei den Jugendlichen und in der Öffentlichkeit zunehmend verbessert – sie wird immer mehr als hochwertiger Bildungsweg mit Top-Zukunftsaussichten wahrgenommen“.
Besonders deutlich wird der Nachwuchs-Boom in den Betrieben beim Blick auf die Lehranfänger. Mit 4.687 Auszubildenden im 1. Lehrjahr gibt es aktuell um ein gutes Sechstel mehr als vor einem Jahr (+ 17,4 %). Die Zuwächse sind in vielen Bereichen deutlich zweistellig, allen voran im Tourismus, wo die Zahl der Lehranfänger um ganze 54 Prozent auf 621 gestiegen ist. Im Sektor Info & Consulting gibt es 222 Lehranfänger (+ 38 %), in der Industrie 342 (+ 26 %) und bei Banken und Versicherungen 105 Lehrlinge im 1. Lehrjahr, das sind ein Sechstel mehr als vor einem Jahr. Aber auch in den Gewerbe- und Handwerksbetrieben, die mit gut einem Drittel aller Lehrlinge den wichtigsten Ausbildungssektor darstellen, gibt es im Vergleich zu vorigen Februar heuer um 15 % mehr Auszubildende im 1.Lehrjahr.
Lehrstellen für Herbst werden jetzt besetzt – Maturanten und Schul-Umsteiger gefragt
Aktuell sind viele Betriebe auf der Suche nach neuen Nachwuchskräften für den Herbst, wenn das neue Ausbildungsjahr startet. Daher gibt es viele freie Lehrstellen in allen Branchen – die beste Chance für Jugendliche, jetzt die Weichen für ihre Zukunft zu stellen. Das betreffe nicht nur alle, die ihre Schulpflicht im Sommer beenden, sondern auch potenzielle Umsteiger und Maturanten, sagt Ruck: „Gerade für alle, die leichter und lieber beim praktischen Tun lernen und ihr Wissen sofort im beruflichen Alltag umsetzen möchten, ist eine Lehre oft der passendere Ausbildungsweg. In den Betrieben sind Umsteiger von mittleren und höheren Schulen und Maturanten als Lehrlinge sehr gefragt, weil sie mit ihrem fundierten Allgemeinwissen die Basis mitbringen, die auch für eine Lehrausbildung unerlässlich sind. Nicht zuletzt sind sie meist auch schon einige Jahre älter als 15-Jährige, damit reifer und fokussierter in ihren beruflichen Zukunftsvorstellungen - was von vielen Ausbildungsbetrieben ebenfalls als Vorteil wahrgenommen wird.