„Resilienz ist die Kunst, auch in harten Zeiten positiv zu bleiben.”
Interview mit FH-Prof. Dr. Christina Schweiger, Studienbereichsleiterin Human Resources & Organization, FHWien der WKW

Wie lässt sich Resilienz ganz kurz beschreiben?
FH-Prof. Dr. Christina Schweiger: Der kleinste gemeinsame Nenner des Begriffs ist die Widerstandsfähigkeit. Somit die Fähigkeit, in Krisen gut mit Rückschlägen umzugehen, nicht gleich das Handtuch zu schmeißen und positiv zu bleiben.
Lässt sich Resilienz erlernen?
FH-Prof. Dr. Christina Schweiger: Ich denke ja. Zunächst muss die Führungskraft verstehen, dass die individuelle Resilienz, die Teamresilienz und die organisationale Resilienz eng miteinander verwoben sind. Auf jeder dieser Ebenen lassen sich Maßnahmen setzen. Hinter einem resilienten Chef steht immer auch ein resilientes Team.
Wie kann ein Unternehmen seine Resilienz erkennen
FH-Prof. Dr. Christina Schweiger: Zur Resilienz von Unternehmen tragen betriebswirtschaftliche Faktoren ganz wesentlich bei: Risikomanagement und strategisches Controlling sind essenzielle Bausteine, um mit Krisen gut fertig zu werden. Hier findet die Unternehmensspitze auch Hinweise, was sich zwecks Risikominimierung ändern muss. Da können sich Fragen stellen wie: Neue Märkte erschließen? Das Produktportfolio ändern oder erweitern? Sachkosten minimieren? Wichtig ist auch zu sehen, wie die Belegschaft mit den Veränderungen umgehen kann - das ist ein wichtiger Indikator für Resilienz.
Selbstreflexion als Schlüssel?
FH-Prof. Dr. Christina Schweiger: Sowohl auf persönlicher als auch auf Unternehmensebene ganz wichtig. Reflexionskompetenz heißt die Fähigkeit, sich mit sich selbst auseinanderzusetzen. Ein externes Coaching in Anspruch zu nehmen, ist oft sehr hilfreich. Das gilt für die eben genannten drei Ebenen: Die individuelle Resilienz, die Teamresilienz und die organisationale Resilienz. Aus der Lehre an der FHWien der WKW ist die Reflektionskompetenz jedenfalls nicht mehr wegzudenken.