Regierungsbeschluss erschwert Skisaison
Die neue Weihnachtsverordnung der Bundesregierung bringt für die Seilbahnen Erschwernisse im Betriebsablauf. Dank perfekter Vorbereitung bleiben Vorarlberger Bergbahnen zuversichtlich. Sorge bereitet allerdings die Entstehung der neuen Verordnung.
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Die Rahmenbedingungen scheinen nun fix zu sein: Die Punkte, die heute Mittwoch im Hauptausschuss des Nationalrates als Verordnung behandelt und wohl auch beschlossen werden, schreiben den Bergbahnen ab Weihnachten weitere Auflagen vor. So wird zum Beispiel zusätzlich eine umfangreiche Risikoanalyse jedes Betriebs verlangt oder der Betrieb geschlossener Fahrmittel – jetzt also auch bei Sesselliften mit Schutzhaube – auf die halbe Kapazität an Personen eingeschränkt werden. Punkte, die überraschend kommen, aber den Seilbahnen in Vorarlberg nicht die Motivation rauben: „Es wird nicht einfach für die Bergbahnen ab Weihnachten zu öffnen, aber es geht vielen Branchen gerade ähnlich. Wir jammern sicher nicht. Aktuell analysieren wir noch die neuen Verordnungen und hoffen trotz dieser, an Weihnachten gut starten zu können“, gibt sich der Obmann der Fachgruppe der Vorarlberger Seilbahnen in der Wirtschaftskammer Vorarlberg, Andreas Gapp, optimistisch und kämpferisch.
Ausgewogene gesellschaftliche Lösungen gesucht
Sorge macht den Bergbahnspezialisten die Entstehung der neuen Verordnung. Eine Einbindung aller relevanten Interessengruppen ist essenziell für die Entwicklung von Verordnungen. Darum unterstreicht FG-Obmann Andreas Gapp: „Es wäre richtig und wünschenswert, wenn den Spezialisten mehr zugehört würde. Denn nur wenn man allen zuhört, sind ausgewogene gesellschaftliche Lösungen möglich.“ Zudem sehen die Vorarlberger Bergbahnen den reflexartig schroffen Ton, der nach solchen Beschlüssen herrscht, als nicht zielführend: „Gutes Krisenmanagement zeichnet sich durch ein unaufgeregtes und konstruktives Zusammenspiel aus. Laute, öffentliche Kritik an allem und jedem bringt uns nicht ans Ziel. Wir müssen gerade in einer solchen Krise zusammenstehen. Das fordern wir von allen verantwortlichen Systempartnern“, gibt sich Gapp nachdenklich. Mit dem Beschluss der Bundesregierung sind ab heute Mittwoch, den 16. Dezember die Rahmenbedingungen klar. Die Bergbahnen wollen das Beste daraus machen.
Fachgruppe der Seilbahnen Vorarlberg
Die Fachgruppe der Seilbahnen Vorarlberg vertritt die Interessen von 71 Mitgliedern und 32 Skigebieten. Vorarlbergweit sind 306 Bahnen und Lifte in Betrieb, die insgesamt rund 1.000 Pistenkilometer bedienen. Durchschnittlich sind über 1.000 Mitarbeiter und 20 Lehrlinge bei den Vorarlberger Seilbahnbetrieben beschäftigt. Jährlich erwirtschaften die Vorarlberger Seilbahnen einen Nettoumsatz aus Personenbeförderung von rund 150 Millionen Euro und reinvestieren im Schnitt 50 Millionen Euro.
Factbox Seilbahnen Vorarlberg:
- Vorstand:
- Obmann Dr. Andreas Gapp (Kleinwalsertaler Bergbahn AG)
- Obmann-Stv. Mag. Christoph Pfefferkorn (Skilifte Lech Ing. Bildstein GmbH)
- Obmann-Stv. Thomas Lerch (Gargellner Bergbahnen GmbH & Co KG)
- Geschäftsführer Mag. Michael Tagwerker
- Mitglieder: 71 Betriebe, 32 Skigebiete
- Liftanzahl: 306 Seilbahnen, Sessellifte, Schlepplifte