Meistertitel offiziell führen: Ein Zeichen der Anerkennung
Nicht nur ein Zeichen der Anerkennung und Wertschätzung für die Übernahme unternehmerischer Verantwortung, sondern vor allem auch als Ausdruck des Stolzes über eine fundierte und praxisorientierte Ausbildung: Der Meistertitel darf ab heute (21. August 2020) offiziell in Dokumenten eingetragen werden.

Personen, die erfolgreich eine Meisterprüfung abgelegt haben, dürfen dies künftig ebenso in Dokumenten zeigen, wie es bereits bei anderen Ausbildungsabschlüssen möglich ist. Der Meistertitel kann in Kurz- (Mst./Mst.in) oder Langform (Meister/Meisterin) ohne Antrag oder dergleichen sofort vor dem Namen geführt und in öffentlichen Urkunden eingetragen werden lassen. Eintragungen sind selbstverständlich freiwillig und erfolgen unter Vorlage des Meisterprüfungszeugnisses bei den urkundenausstellenden Behörden. Somit wurde nicht nur eine langjährige Forderung der Wirtschaftskammer umgesetzt, durch diesen Akt der Wertschätzung wird außerdem einmal mehr der hohe Stellenwert der beruflich-praktischen Ausbildung sichtbar gemacht. „Ob eine Meisterin oder ein Meister diesen Titel auch offiziell führen will, ist nebensächlich. Es zeigt aber die öffentliche Anerkennung der beruflichen Ausbildung. Das tut dem gesamten Gewerbe und Handwerk gut und wirkt für viele talentierte junge Menschen motivierend“, sagt Spartenobmann Bernhard Feigl. Die erfolgreiche Meisterprüfung sei zudem oft ein Einstieg in Führungspositionen oder zur Selbständigkeit.
Gleichwertig und attraktiv
Dass die Meisterausbildung gleich viel Wert ist wie eine akademisch-theoretische Ausbildung, ist auch im Nationalen Qualifikationsrahmen (NQR) geregelt. Hier ist der Meistertitel auf Stufe 6 zugeordnet und dem akademischen Bachelor gleichgestellt. Allein im Jahr 2019 wurden in Österreich 1.827 Meisterprüfungszeugnisse ausgestellt. „Die Gleichwertigkeit mit Hochschulabschlüssen und die öffentliche Sichtbarmachung des Meistertitels sind vor allem für die jungen Menschen mit attraktiven Perspektiven verbunden: Es wird schnell klar, welche Chancen der Einstieg ins Berufsleben mit einer Lehre bietet“, sagt Feigl, der die duale Ausbildung als eines der zentralen Zukunftsthemen der Sparte vehement vorantreibt: „Wer zukunftsfähig sein will, muss den Köpfen der Zukunft auch entsprechend attraktive Angebote bieten – und dazu gehört auch eine verdiente Anerkennung für den Meistertitel.“