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Externe Rahmenbedingungen dämpfen den Konjunkturaufschwung in der Steiermark!

Wirtschaftsbarometer Herbst 2021

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Aktualisiert am 13.03.2023

Die steirische Wirtschaft hat sich von den Auswirkungen der Covid-19-Pandemie rasch erholt, die Aufwärtsdynamik gerät jedoch in der zweiten Jahreshälfte 2021 zunehmend ins Stocken. Probleme im Bereich Lieferketten und Logistiksysteme belasten aktuell die heimische Wirtschaft, auch der fortwährende Arbeits- bzw. Fachkräftemangel hemmen den Konjunkturaufschwung. Dementsprechend zeigten sich die steirischen Unternehmen bereits vor dem vierten Lockdown in puncto Wirtschaftsklima zwar optimistisch, aber deutlich vorsichtiger als noch zu Jahresbeginn (Erwartungssaldo vor Lockdown: 4,7 Prozentpunkte; optimistisch: 32,9 %; pessimistisch: 28,3 %).

Die Salden zur Geschäftstätigkeit spiegeln die rasche Erholung der steirischen Konjunktur wider!

Die steirische Wirtschaft ist 2021 wieder auf den Wachstumspfad zurückgekehrt, das zeigen auch die Salden zur bisherigen Geschäftstätigkeit. Die Entwicklung in den vergangenen 12 Monaten verlief durchwegs positiv. Gesamtumsatz und Auftragslage haben sich im Saldo verbessert (Saldo bisher Gesamtumsatz: 37,7 Prozentpunkte; Auftragslage: 26,2 Prozentpunkte). Auch die Exportwirtschaft hat wieder an Dynamik gewonnen: 40,1 % der befragten Exportunternehmen konnten ihren Exportumsatz in den vergangenen Monaten steigern, in etwa ebenso rechneten vor dem Lockdown mit einer positiven Entwicklung der Außenwirtschaft im kommenden Jahr (Exportumsatz Saldo bisher: 20,3 Prozentpunkte; erwartet vor Lockdown: 31,3 Prozentpunkte).

Positive Investitionsdynamik dürfte unabhängig vom 4. Lockdown nachlassen!

Die vergangenen 12 Monate waren trotz Corona-Krise durch eine hohe Investitionsbereitschaft der steirischen Unternehmen gekennzeichnet, was zu einem Gutteil auch auf die Investitionsprämie zurückzuführen ist: 38,9 % haben ihr Investitionsvolumen erhöht, 15,8 % haben dieses verringert (Saldo bisher: 23,2 Prozentpunkte). Dementsprechend ist unabhängig vom aktuellen Lockdown von einer nachlassenden Investitionsdynamik bzw. einer Verlangsamung des Expansionstempos auszugehen (Erwartungssaldo vor Lockdown: -0,4 Prozentpunkte).

Der Arbeits- bzw. Fachkräftemangel wird zunehmend zum Flaschenhals für die heimische Konjunktur!

Mit der Konjunkturerholung wurde der Arbeits- bzw. Fachkräftemangel besonders akut. Vor dem vierten Lockdown sahen rund 80 % der befragten Betriebe im Arbeits- bzw. Fachkräftemangel die größte Herausforderung für 2022. Gesucht werden vor allem Personen mit einem Lehrabschluss (91,3 %), gefolgt von Hilfskräften (50,9 %) und Lehrlingen (40,2 %). Dieser Engpass führt nicht nur zu Überstunden auf Mitarbeiterseite (82,5 % der Betriebe mit Arbeits‑ bzw. Fachkräftemangel), sondern resultiert zunehmend auch in einer Nichtannahme von Aufträgen (67,4 %). Notwendige arbeitsmarkt- und bildungspolitische Reformen müssen daher trotz Pandemie in Angriff genommen werden, damit Arbeitskräfte nicht zum limitierenden Faktor für die steirische Wirtschaftsentwicklung werden.


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