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Die Steirische Wirtschaft ist in eine tiefschürfende Rezession geschlittert, Talsohle dürfte dennoch vorerst erreicht sein!

Wirtschaftsbarometer Herbst 2020

Lesedauer: 2 Minuten

Aktualisiert am 13.03.2023

Die Steirische Wirtschaft ist in eine tiefschürfende Rezession geschlittert, Talsohle dürfte dennoch vorerst erreicht sein!

Die Corona-Maßnahmen im Frühjahr 2020 haben tiefe Spuren in der steirischen Wirtschaft hinterlassen. Das Wirtschaftsklima befindet sich auf einem beispiellosen Tiefststand. Rund 85 % der steirischen Unternehmen sehen aktuell eine Verschlechterung des Wirtschaftsklimas in unserem Land gegenüber dem Vorjahr. Die Erwartungshaltung in Bezug auf die weitere Entwicklung des allgemeinen Wirtschaftsklimas lassen auf keine rasche Erholung schließen und zeugen von einer tiefen Verunsicherung: 37,1 % gehen von einer weiteren Verschlechterung des Wirtschaftsklimas in den kommenden 12 Monaten aus, nur jeder Achte erwartet eine Verbesserung. Fast 30 % stufen die künftige Entwicklung als nicht einschätzbar ein. Die Steiermark befindet sich damit im Herbst 2020 wirtschaftsklimatisch in einer tiefen Rezession, die konjunkturelle Talsohle dürfte dennoch vorerst erreicht sein.

Die aktuellen Salden zur Geschäftstätigkeit bestätigen die negativen Geschäftserwartungen, erste positive Signale kommen aus dem Export!

Das negative Wirtschaftsklima schlägt sich auch in den Salden zur aktuellen Geschäftstätigkeit nieder. Der Saldo des bisherigen Gesamtumsatzes beläuft sich auf ‑36,2 Prozentpunkte, wobei sich vor allem der Inlandsumsatz negativ entwickelt hat. Die Gesamtumsatzerwartungen für die kommenden 12 Monate bleiben mit einem Saldo von ‑3 Prozentpunkten gedämpft. Vereinzelt positive Signale gibt es aus dem Exportbereich (Erwartungssaldo: 19,7 Prozentpunkte), wohingegen die künftige Entwicklung des Binnenkonsums sowie der Investitionen eher zurückhaltend eingeschätzt werden.

Die Investitionsbereitschaft ist aufgrund einer hohen Verunsicherung deutlich gesunken, Erwartungen bleiben sehr verhalten!

Die wirtschaftliche Entwicklung rund um die COVID-19-Pandemie schlägt sich unvermindert auch auf die Investitionsbereitschaft der steirischen Unternehmen nieder. Die Investitionstätigkeit ist im Laufe der vergangenen 12 Monate deutlich zurückgegangen, sodass im Saldo ein Negativwert von ‑8,3 Prozentpunkten zu Buche steht. Die Erwartungen für das kommende Jahr sind zudem sehr verhalten: Die positiven und negativen Erwartungen halten sich die Waage, wobei vor allem die Einschätzungen der Großunternehmen von Zurückhaltung geprägt sind. Im Mittelpunkt der Investitionstätigkeit stehen weiterhin Ersatzinvestitionen (in 48,3 % der Fälle).

Der steirische Arbeitsmarkt steht vor massiven Herausforderungen trotz aktiver Gegensteuerungsmaßnahmen!

Die jüngsten wirtschaftlichen Entwicklungen haben den Arbeitsmarkt massiv unter Druck gebracht, trotz rascher und wichtiger Gegensteuerungsmaßnahmen. Die Situation dürfte sich in den kommenden 12 Monaten noch weiter verschärfen. Jedes dritte Unternehmen plant in naher Zukunft Personal abzubauen, nur 12,9 % erwarten eine Erhöhung ihrer Beschäftigtenzahl (Erwartungssaldo: ‑20,3 Prozentpunkte). Vor allem die mittelständische Wirtschaft zeigt sich personaltechnisch besonders pessimistisch, womit eine schnelle Erholung am Arbeitsmarkt in weite Ferne rückt.

Zur Konjunkturumfrage „Wirtschaftsbarometer“

Das „Wirtschaftsbarometer“ ist die halbjährliche Konjunkturumfrage der Wirtschaftskammerorganisation. Befragt werden Unternehmen der gewerblichen Wirtschaft aller Sparten und Größenklassen. Die vorliegenden Ergebnisse zur aktuellen Konjunkturlage in der Steiermark stützen sich auf Meldungen von 820 Unternehmen im Oktober 2020. Diese bilden eine wesentliche Basis, um die Entscheidungsträger unseres Landes mit den Anliegen und Forderungen der gewerblichen Wirtschaft konfrontieren zu können.


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