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Die steirische Konjunktur zeigt sich derzeit schwächer als zuletzt, Anzeichen einer Rezession bestehen aber keine!

Wirtschaftsbarometer Herbst 2019

Lesedauer: 2 Minuten

Aktualisiert am 13.03.2023

Die steirische Wirtschaft lässt 2019 die konjunkturelle Hochphase endgültig hinter sich und schwenkt nun auf einen soliden Wachstumspfad ein. Die Saldenwerte bleiben auch im Herbst 2019 mit wenigen Ausnahmen auf gutem Niveau. Wachsende Skepsis zeichnet sich vor allem in Bezug auf die künftige Entwicklung des allgemeinen Wirtschaftsklimas ab: Der Erwartungssaldo rutscht im Vergleich zur Frühjahres-Umfrage weiter unter die Nulllinie auf ‑22,0 Prozentpunkte. Damit gehen deutlich mehr Unternehmen (33,4 %) von einer negativen als von einer positiven Entwicklung (11,4 %) aus. Mehr als die Hälfte der befragten Betriebe rechnen jedoch auch in den kommenden 12 Monaten mit weitgehend stabilen Verhältnissen.

Die Salden zur Geschäftstätigkeit bleiben trotz überwiegend negativer Trendpfeile auf solidem Niveau!

Die Saldenwerte zur Geschäftstätigkeit (Umsatz, Auftragslage und Investitionen) liegen auch gegen Jahresende 2019 auf solidem Niveau: 52,0 % der befragten Betriebe ziehen in punkto Gesamtumsatz eine positive Bilanz über die letzten 12 Monate, 33,9 % rechnen auch künftig mit einem erfreulichen Geschäftsverlauf. Auch die Erwartungen an die Entwicklung des Exportumsatzes sind weiterhin von Zuversicht getragen: Der Erwartungssaldo von 24,1 Prozentpunkten bleibt zwar klar hinter den Spitzenergebnissen der konjunkturellen Hochphase zurück, erweist sich aber gegenüber Frühjahr 2019 als nahezu unverändert (Erwartungssaldo Frühjahr 2019: 23,9 Prozentpunkte).

Investitionsbereitschaft zeigt sich weiterhin ungetrübt!

Die Investitionsbereitschaft der steirischen Unternehmen hält weiterhin an. In den vergangenen 12 Monaten haben 43,1 % der befragten Unternehmen ihr Investitionsvolumen ausgeweitet und lediglich 9,6 % reduziert (Saldo bisher: 33,6 Prozentpunkte). Auch künftig geht beinahe jeder dritte Betrieb (30,6 %) von einem Anstieg seiner Investitionen aus, 18,5 % rechnen hingegen mit einem Rückgang. Der Erwartungssaldo verbessert sich dementsprechend gegenüber Frühjahr 2019 auf 12,0 Prozentpunkte. Lediglich 12,8 % planen in den kommenden Monaten gar keine Investitionen zu tätigen. 64,6 % geben hingegen Ersatzbedarf als Hauptmotiv an, gefolgt von 55,7 %, die künftig von Neuinvestitionen ausgehen.

Arbeitskräfte bleiben trotz nachlassender Konjunktur ein Thema!

Die nachlassende Wirtschaftsdynamik macht sich im Herbst 2019 erstmals wieder beim Erwartungssaldo der künftigen Beschäftigungsentwicklung bemerkbar. Dieser fällt mit ‑6,5 Prozentpunkten unter die Nulllinie, womit erstmals wieder mehr Unternehmen von einem Personalabbau (24,7 %) als von einer Personalaufstockung (18,2 %) ausgehen. Nichtsdestotrotz bleibt aufgrund des bestehenden „Mismatch“ am Arbeitsmarkt die Arbeitskräftenachfrage in einigen Bereichen hoch (z.B. Tourismus, IT-Bereich, etc.),
vor allem Klein- und Mittelunternehmen suchen weiterhin qualifiziertes
Personal.

Zur Konjunkturumfrage „Wirtschaftsbarometer“

Das „Wirtschaftsbarometer“ ist die halbjährliche Konjunkturumfrage der Wirtschaftskammerorganisation. Befragt werden Unternehmen der gewerblichen Wirtschaft aller Sparten und Größenklassen. Die vorliegenden Ergebnisse zur aktuellen Konjunkturlage in der Steiermark stützen sich auf Meldungen von 716 Unternehmen und bilden eine wesentliche Basis, um die Entscheidungsträger unseres Landes mit den Anliegen und Forderungen der gewerblichen Wirtschaft konfrontieren zu können und so zur Schaffung eines guten unternehmerischen Umfelds beizutragen.


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