Volle Auftragsbücher bei den Glasern
Ob Ordinationen, Hotels, Büros oder Supermärkte: Glaser haben mit der Montage von Trennwänden derzeit alle Hände voll zu tun.

Im ganzen Land wird derzeit intensiv an der Rückkehr ins „normale“ Leben nach Corona gearbeitet. Auch wenn in vielen Bereichen die Maßnahmen bereits gelockert werden, gelten in sensiblen Bereichen wie im Gesundheitsbereich (Apotheken, Arztpraxen, Krankenhäuser) sowie in vielen öffentlichen Bereichen und Branchen – vom Handel bis zur Hotellerie – strenge Auflagen, was den Personenschutz betrifft.
„Überall dort, wo es einen direkten Kundenkontakt gibt, ist ein Schutz für die Kontaktpersonen unverzichtbar. Glaskonstruktionen als Schutzschild sind besonders zu empfehlen, weil sie schnell verfügbar, binnen kürzester Zeit montiert und zudem besonders hygienisch und transparent sind“, sagt Josef Nestler, stellvertretender Innungsmeister der Dachdecker, Glaser und Spengler.
Dementsprechend viel zu tun haben derzeit die steirischen Glaserbetriebe. Seit dem Ausbruch der Corona-Krise haben viele Unternehmen ihre Büros, Kassenbereiche, Ordinationen etc. mit Trennwänden versehen lassen, um größtmöglichen Schutz für Kunden und Mitarbeiter zu gewährleisten. Und noch immer trudeln bei den Glaserbetriebe viele Aufträge ein, weil viele Betriebe – vor allem im Tourismus – noch gar nicht aufgesperrt haben und aktuell noch umrüsten.
Plexiglas teilweise ausverkauft
Auch 1.600 Polizeidienststellen in Österreich seien mit Sicherheitsglas von heimischen Glaserbetrieben ausgestattet worden, berichtet Nestler. Wegen der Corona-Restriktionen habe die Branche aber mit massiven Lieferengpässen zu kämpfen gehabt, sagt er. Insbesondere die Nachfrage nach – vermeintlich günstigeren – Plexiglaslösungen sei enorm gewesen: „Teilweise war Plexiglas ausverkauft, so groß war der Andrang.“
Einen Ansturm bestätigt auch Branchenkollege Dieter Sajko, der in Graz den gleichnamigen Betrieb mit 13 Mitarbeitern führt. „Die Corona-Krise hat zu einem regelrechten Schub bei der Auftragslage geführt“, bestätigt er. Seit dem Ausbruch der Krise war Sajko mit seinen drei Teams im Dauereinsatz. „Wir haben mit diesen Teams nur Hustenschutz-Lösungen installiert“, berichtet er. „Wir mussten hier sehr schnell sein, rasche Lösungen waren gefragt. Als erstes haben wir Trafiken und Apotheken umgerüstet.“ Viele Betriebe hätten sich – auch aus finanziellen Gründen – für eine Lösung in Form von simp-lem Acrylglas entschieden, so Sajko. „Als längerfristige Lösung empfiehlt sich aber eine bleibende Verglasung, auch weil sie hygienischer ist“, weiß der Experte.
Steiermarkweit gibt es derzeit aktuell 96 Glaserbetriebe, die hunderte Mitarbeiter beschäftigen. Zusätzlich werden aktuell rund 30 Lehrlinge zu Fachkräften von morgen ausgebildet.