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Seilbahnen: Auf Erfolgskurs zwischen Investitionen und Energiekrise

Seilbahn-Betreiber wehren sich gegen den Vorwurf, künstliche Beschneidung sei in Zeiten der Energiekrise purer Luxus. Denn wenn die Lifte stillstehen, komme der Wintertourismus zum Erliegen und das gefährde tausende Jobs.

Fachgruppenobmann Fabrice Giradoni und Skicrosserin Katrin Ofner mit den beiden Geschäftsführern der Murtal Seilbahnen, Reinhard Kargl und Karl Fussi, sowie Fachgruppen-Geschäftsführer Oliver Käfer (v.l.)
© Andreas Siebenhofer/SevenFilms Freuen sich auf die kommende Wintersaison: Fachgruppenobmann Fabrice Giradoni und Skicrosserin Katrin Ofner mit den beiden Geschäftsführern der Murtal Seilbahnen, Reinhard Kargl und Karl Fussi, sowie Fachgruppen-Geschäftsführer Oliver Käfer (v.l.)

Kaum scheint Corona gemeistert und hat man sich in Sachen Pandemie gut für den Winter gerüstet, zeichnet sich schon die nächste Krise am Horizont ab: Die umsatzstärkste Zeit für Skigebiete und Seilbahnbetriebe fällt naturgemäß in den Winter und damit ausgerechnet in jene Zeit, für die eine Verschärfung der Energiekrise befürchtet wird. Einsparungen oder gar die „Energielenkung“ stehen im Raum, also die staatlich verordnete Rationierung von Strom, Gas etc. im Ernstfall. „Dazu kommt, dass Seilbahnen und Schneekanonen medial als Schreckgespenst gezeichnet werden, als Energiefresser, die sinnlos Strom vergeuden, während die Wohnungen kalt bleiben“, meint Fabrice Girardoni, Fachgruppenobmann der Seilbahnbetriebe.

„Uns ist bewusst, dass wir nicht systemkritisch sind wie ein Krankenhaus, aber wir sind auch nicht weniger relevant als etwa ein produzierender Betrieb.“
Fabrice Giradoni

 

Hohe Wertschöpfung und knapp 49 Millionen Investitionen

Die Seilbahnen bilden den Sockel, auf dem die Wertschöpfung im Wintertourismus ruht. Wenn man größere und kleinere Skigebiete in der Steiermark zusammenrechnet, kommt man auf knapp 49 Millionen Euro Investitionen, die für die kommende Wintersaison getätigt wurden. Die Hälfte davon fiel auf die Seilbahnen selbst (neue Kombibahn am Rittisberg und neue 10er-Kabinenbahn am Galsterberg), der Rest ging in die Erhaltung der Pisten, die Gastronomie, Parkplätze, aber auch nachhaltige Projekte wie E-Ladestationen oder Photovoltaik. Beschneiungstechnik machte 16 Prozent der Investitionen aus.

„Die Tourismus- und Freizeitwirtschaft hat sich zuletzt als robuste Konjunkturstütze erwiesen und befindet sich wieder fast auf Vorkrisenniveau“, betonen auch Simone Harder und Robert Steinegger vom Institut für Wirtschafts- und Standortentwicklung Steiermark (IWS). „Gerade im energieintensiven Wintertourismus muss es daher Kostenentlastungsmaßnahmen für die Betriebe geben, damit der Winterbetrieb in leistbarer Form für die Bevölkerung starten kann.“

Zusätzlich erlebt auch der Sommertourismus einen Aufschwung: Die Sommerbergbahnen verzeichneten knapp unter einer Million Fahrten – ein Plus von 5 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

 

Schneekanonen sind kein „Luxus“

Dass Beschneiung elektrische Energie benötigt, liegt auf der Hand. „Oft wird der Einsatz dieser Technik aber als überflüssiger Luxus betrachtet, und ein Vergleich zum Stromverbrauch für Weihnachtsbeleuchtung gezogen“, so Girardoni. Das sei aber ein Trugschluss: „Ohne Beleuchtung findet Weihnachten trotzdem statt, aber ohne Schnee gibt es keinen Wintertourismus.“ 

Der Einsatz der Schneekanonen mache den Betrieb von Skigebieten überhaupt erst rentabel, da man so die Länge und Lage der Wintersaison garantieren könne. „Die Millionen an Investitionen, die eine Kaskade an Wertschöpfung in den Regionen auslösen, wären ohne technisch erzeugten Schnee nicht denkbar.“ Auf Schnee zu verzichten wäre so, als würde man ein Schwimmbad betreiben, aber das Wasser auslassen, sagt der Obmann. Der Vergleich passe auch von den Zahlen her gut: Der für den Betrieb eines kommunalen Hallenbads erforderliche Energieaufwand lässt sich durchaus zu jenem der jährlichen Beschneiung der Pisten eines Skigebietes in Relation setzen. Ein kleines Skigebiet mit 30 Hektar Pistenfläche benötigt beispielsweise dafür um 30 Prozent weniger Strom als das Hallenbad. „Eines steht fest: Weder Schwimmen noch Skifahren ist systemrelevant, aber Sport und alles, was über die Wertschöpfungskette daran hängt, sollte man nicht als verzichtbaren ‚Luxus‘ betrachten."

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