Bekenntnis zu Ökospeicher Koralm gefordert
Seit fast zehn Jahren wird um die Realisierung des Ökospeichers Koralm gerungen. Nun wird dieser ein weiteres Mal in Frage gestellt.

Seit rund zehn Jahren laufen die Planungen für den Ökostromspeicher Koralm. Ein Projekt, dass für die Stromunabhängigkeit der Steiermark einen großen Schritt bedeuten würde, wie eine Studie der TU Wien belegt. Demnach würde der Ökostromspeicher mit einer Leistung von 1.000 Megawatt sowohl das derzeit größte Pumpspeicherkraftwerk Malta (730 Megawatt) übertreffen als auch insgesamt die bisher größte Kraftwerksanlage im österreichischen elektrischen Energiesystem darstellen. „Doch die Realisierung dieses für die Energiewende unabdingbaren Projekts droht sich ein weiteres Mal zu verzögern“, warnen WKO Steiermark-Präsident Josef Herk sowie der für Infrastrukturfragen zuständige Vizepräsident Herbert Ritter und der Deutschlandsberger Regionalstellenobmann Manfred Kainz in einer Erklärung.
"Vorgehensweise ist inakzeptabel"
Denn das Land Steiermark plant eine Ausweitung der Natura 2000 Verordnung, sterben die ökologischen Ausgleichsflächen und damit das Projekt grundsätzlich in Frage stellen. „Angesichts der Tatsache, dass das UVP-Verfahren mittlerweile seit 2016 läuft und wir uns gleichzeitig mitten in einer Energie- und Klimakrise befinden, ist eine derartige Vorgehensweise des Landes komplett inakzeptabel. Die Politik darf sich in dieser essenziellen Frage nicht länger hinter Paragrafen verstecken“, betonen Herk, Ritter und Kainz. Denn um die Steiermark stromunabhängig zu machen, würde es laut einer Analyse des Instituts für Wirtschafts- und Standortentwicklung sechs zusätzliche Murkraftwerke sowie 140 Windkraftanlagen und 2500 Fußball-Photovoltaikfelder brauchen.Um hier für die durch Alternativenergien zunehmenden Produktionsschwankungen gewappnet zu sein,
Appell an Landesregierung
„Wir appellieren nachdrücklich an die Landesregierung, hier Alternativen für die Natura 2000 Ausweisungen zu suchen, die dieses Projekt nicht gefährden und endlich zur Umsetzung bringen lassen“, so Herk, Ritter und Kainz. Denn mit der Realisierung sei nicht zuletzt auch ein wichtiger wirtschaftlicher Impuls verbunden. Ein entsprechender Antrag wird am Donnerstag diesbezüglich im Wirtschaftsparlament eingereicht.