Mobilität in Graz: Dem Verkehrskollaps "entschweben"
Werden wir in Zukunft in Seilbahnen über Graz schweben oder unterirdisch verkehren? Die Zukunft der Mobilität wurde in der WKO diskutiert.

Der Verkehrskollaps in den Städten – so auch in Graz – ist vorprogrammiert. Darüber sind sich Planer und Politiker einig. Und das nicht nur in Blickrichtung Klimadiskussion, sondern vor allem bei vielen Seitenblicken auf verstopfte Straßen. Sie stellen nicht nur die rund 90.000 Pendler, die täglich in 70.000 Fahrzeugen nach Graz steuern, vor große Probleme, sondern auch die Wirtschaft, die Kunden- und Lieferantenströme im Stau versickern sieht. Aus diesem Grund hat die WKO-Regionalstelle Graz die Anpassung der Verkehrsinfrastruktur in Graz längst zum Kernthema gemacht. Der neue Regionalstellenobmann Paul Spitzer fordert unter anderem massiv den Ausbau des Straßenbahnetzes: „Konkret erwarten wir, dass ab sofort jedes Jahr neue Straßenbahnkilometer dazukommen.“
Moderne Mobilitätskonzepte sind gefragt
Eine Forderung, die auch hochkarätige Referenten bei der Enquete „Die Zukunft der Mobilität in Graz – Ideen und Lösungen“ aufgegriffen haben. Auf Initiative der WKO Steiermark legte Werner Aschenbrenner, einer der Keynote-Speaker, mit seinem „State of the Art“-Mobilitätskonzept weitere Knackpunkte auf den Tisch, die die Regionalstelle Graz längst in ihrer Agenda führt: „Pendlerströme gehören koordiniert, Park & Ride-Parkplätze massiv ausgebaut und kostenlos angeboten sowie der ruhende Verkehr in Graz unter die Erde in Parkhäuser verbannt.“ Der Leiter der Abteilung für Verkehrsplanung in der Stadt Graz, Wolfgang Feigl, unterlegte die Verkehrskonzepte der Zukunft in der Murmetropole mit einem satten Budget: „100 Millionen Euro werden in den nächsten zehn Jahren flüssig gemacht, um der kombinierten Mobilität in Graz auf die Beine zu helfen: Über Fuß- und Radwege, über den Ausbau des öffentlichen Verkehrs und mit neuen Car-Sharing-Varianten.“ Holding-Graz-Chef Wolfgang Malik möchte den Verkehrsknoten über Seilbahn und U-Bahn lösen: „Machbarkeitsstudien sind längst in Auftrag gegeben und sollen im Sommer vorliegen.“
Rund 300 Interessierte und eine Vielzahl an renommierten Vortragenden – das war der Mobilitätsgipfel am 20. 1. 2020 in die WKO Steiermark, zu dem die Regionalstelle Graz, die Sparte Transport und Verkehr sowie die Junge Wirtschaft geladen hatten. Fazit: Mobilität ist die Voraussetzung für einen attraktiven Wirtschaftsraum.