Intelligentes Kabel als Ladeinnovation
Starkstromanschluss genügt: Mit einem neuartigen Ladekabel „ersetzt“ NEcharge E-Ladestationen oder die Wallbox daheim – und das made in Austria.

Nicht „Plug and Play“, sondern „Plug and Charge“: So lautet das Credo hinter einer steirischen Entwicklung, die nicht nur drauf und dran ist, das Laden von Elektroautos auf eine völlig neue Ebene der Benutzerfreundlichkeit zu heben, sondern die auch eine gehörige Portion Regionalität in der Produktion vorweisen kann. Verantwortlich dafür zeichnet das Grazer Untertnehmen NEcharge. „Die neuen Formen der Mobilität verlangen auch, dass sich das Equipment entsprechend den Bedürfnissen der Konsumenten mitentwickelt“, erklärt NEcharge-Gründer Christian Kranz.
Deshalb hat er gemeinsam mit Patrick Hierhold, Stefan Brandstätter und Maximilian Sommer einen neuen Fokus auf Ladelösungen gelegt und – unterstützt durch technische Partnerschaften – den „NEcharge One“ vor wenigen Monaten auf den Markt gebracht. „Hier handelt es sich um das modernste, leichteste und bedienungsfreundlichste Ladekabel seiner Klasse“, zeigen sich Kranz und Sommer stolz auf das Ergebnis unzähliger Entwicklungsstunden.
Fertigung in Rottenmann
Das Besondere am Ladekabel sei nicht nur das schlanke Design – die gesamte Technik ist im leichten, zylinderfömigen Kabelteil integriert –, sondern vor allem die Benutzerfreundlichkeit. „Es braucht fürs Laden keine zusätzliche App, auch ist es mit allen Typ-2-Steckern bei E-Autos kompatibel. Die Infos werden direkt am Display des Autos angezeigt, die mobile ,Station‘ ist wartungsfrei. Beim Anstecken erkennt das System automatisch die optimale Ladeeinstellung, es sind keine weiteren Handgriffe vom Benutzer nötig“, so Sommer.
Außerdem sei das nur knapp zwei Kilo schwere Kabel für jede Starkstromdose ausgerichtet, man lädt im Regelfall mit 11 kW und bis zu 16 Ampere. „Das entspricht der Ladeleistung der meisten E-Autos in Europa. Gleichzeitig ist auch eine automatische Schuko-Modus-Erkennung integriert, fürs einphasige Laden“, ergänzt Kranz. Aber nicht nur mit diesem leichten, flexiblen Paket stechen die Steirer am internationalen Markt aktuell hervor, sondern auch mit ihrem starken Bekenntnis zu regionaler Produktion. „Unser System wird in Rottenmann gefertigt, selbst die Platine ist made in Austria. 98 Prozent der gesamten Wertschöpfungskette finden in Österreich bzw. in Deutschland statt“, betont Kranz. Diese Alternative zur fix montierten Wallbox sei ebenso vollwertig förderbar, unterstreichen die beiden NEcharge-Geschäftsführer. Doch auch Unternehmen stehen im Fokus der Grazer: „Das leichte Kabel erlaubt Betrieben nicht nur, ihre E-Flottenfahrzeuge für wenig Geld mobil ,aufzurüsten‘, sondern ersetzt auch die fixen Ladestationen bei den Firmen selbst. Damit reicht es aus, nur die Starkstromanschlüsse nach außen zu verlegen und eben die Charging-Kabel bereitzustellen“, so Sommer.

Quergefragt
Wie kompatibel ist das NEcharge-System?
Es passt auf jeden genormten Typ-2-E-Auto-Stecker.
Wie weit ist das Business bereits?
Wir sind seit etwa einem halben Jahr am Markt.
Wie teuer ist das Kabel?
Das aktuelle System beläuft sich auf 699 Euro.