Handel kommt nicht in Fahrt
Wenig Kauflust, massives Minus: Einen Monat nach der Wiedereröffnung setzt man im Handel nun auf das Ende der Maskenpflicht und den Tourismus.

Seit gut einem Monat haben die heimischen Händler nun wieder ihre Geschäfte geöffnet, doch noch immer fehlen Millionenbeträge in den Kassen. Und auch die so ersehnte Gastro-Öffnung hat bislang noch nicht den erhofften Aufschwung im Handel gebracht – so das Fazit der „Corona-Bestandsaufnahme“ der steirischen Spartenspitze. „Nach wie vor liegt das wöchentliche Umsatzminus im stationären Bereich bei 20 bis 30 Millionen. Quer durch die Branchen fehlen die Kunden. Insbesondere die Bereiche Schuhe und Bekleidung kämpfen mit einem starken Umsatzrückgang; aber auch die Marktfahrer, weil die Gemeinden alle Märkte bis weit in den Herbst hinein abgesagt haben, obwohl nichts gegen diese Veranstaltungen spricht“, erklärt Spartenobmann Gerhard Wohlmuth.
Ende der Maskenpflicht als wichtiger Schritt
Das größte Problem sei nach wie vor die zu große Unsicherheit bei den Konsumenten, und mit einer Maske vorm Gesicht käme keine Shoppinglaune auf. „Deshalb hat sich der Handel auch so vehement für das Ende der Maskenpflicht stark gemacht: Denn das ist ein wesentlicher Schritt zurück zur Normalität“, ergänzt Obmann-Stellvertreterin Christine Korp.
Und wenn es um das so wichtige Wiederherstellen des Gewohnten gehe, dann betreffe das auch die Öffnungszeiten, weiß Wohlmuth. Denn diese werden seit Corona mitunter deutlich eingeschränkt, das trübe die Stimmung bei den Konsumenten zusätzlich. Wohlmuth: „Insbesondere mit Blick auf den nun hoffentlich stark startenden Tourismus, der ja ein weiterer Hoffungsträger für den heimischen Handel ist, appellieren wir an die Betriebe, sobald wie möglich wieder zu den gewohnten Öffnungszeiten zurückzukehren.“
E-Commerce weiter vorantreiben
Nicht zum Vor-Corona-Zustand zurückkehren heiße es allerdings bei der Digitalisierung, so Obmann-Stellvertreter Philipp Gady: „Mit der Initiative ,Steirisch einkaufen‘ vereinten wir innerhalb weniger Tage rund 3.000 steirische Händler auf dieser digitalen Verkaufsplattform. Und mit dem go-online Servicecenter der Sparte Handel unterstützen wir die Betriebe in allen Bereichen des E-Commerce.“
Stichwort Unterstützung: Hier nimmt das Spartenpräsidium die politisch Verantwortlichen in die Pflicht: „Das von der Regierung zugesagte Geld muss jetzt rasch zu den Betrieben kommen. Hier noch weitere Wochen zuzuwarten, wird Existenzen vernichten.“