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Mit "grünem" Fracking aus der Gaskrise?

Fracking ist in Europa umstritten. Doch mit der Gasversorgungsproblematik rückt das „grüne“ Verfahren der Montanuni Leoben international in den Fokus.

Bohrturm
© Adobe Stock/Алексей Закиров Gasförderung in Österreich war aufgrund der Jahrzehnte langen billigen Weltmarktpreise für Energie bislang so gut wie kein Thema.

Die Förderung von Gas durch das Einbringen von Chemikalien in tiefliegendes Gestein steht in Europa, insbesondere in Österreich politisch wie auch gesellschaftlich in scharfer Kritik. Doch in Zeiten, wo Gasspeicher nur langsam gefüllt werden können und ein stillgelegtes Kohlekraftwerk wieder hochgefahren werden soll, um der Energiekrise kurzfristig die Stirn zu bieten, steht auch Fracking wieder zur Diskussion. Denn an der Montanuni Leoben hat man schon vor mehr als zehn Jahren ein revolutionäres, weil umweltfreundliches Frackingverfahren entwickelt. 

Herbert Hofstätter, Leiter des Lehrstuhls für „Petroleum and Geothermal Energy Recovery“, leistet auf diesem Gebiet nämlich schon seit Jahren von internationalen Experten anerkannte Pionierarbeit. „Die Förderung von Erdgas durch Fracking war aber bislang kein Thema in Österreich: Zum einen, weil es an politischem Weitblick gefehlt hat, und zum anderen, weil die Weltmarktpreise für Energie über Jahrzehnte sehr niedrig waren. Es gab keinen Grund, zu schauen, wie viel vom importierten Gas man selbst substituieren könnte.“ 

Alternative aus Leoben

Die Folge: Abhängigkeit. Österreich bezieht Gas zum überwiegenden Teil aus dem Ausland. Zwar gab es vor einigen Jahren den Ansatz der OMV, in Niederösterreich vorhandene, große Schiefergasvorkommen zu fracken – Schätzungen zufolge könnte man alleine damit Österreich für 30 Jahre mit Gas versorgen. Doch dieses Projekt wurde auf Eis gelegt – wohl auch, weil eine solche Förderung um ein Vielfaches teurer ist als der günstige Import. Es hat also erst eine europaweite Gaskrise gebraucht, um den Blick auf diese zertifizierte Alternative „made in Styria“ zu rücken. Hofstätter: „Es vergeht mittlerweile kein Tag, an dem es keine Anfragen gibt – und zwar rund um den Globus.“

Biologische Substanzen

Was es nun genau mit dem umweltfreundlichen Fracking auf sich hat? Hofstätter: „Unser Verfahren ersetzt die bislang dafür benötigten Chemikalien durch biologische Substanzen: Kaliumkarbonat und Stärke. Hinzu kommen Quarzsand, Keramik oder Glaskügelchen.“ Unter hohem hydraulischen Druck wird das Gemisch aus Wasser und Kaliumkarbonat in die Erde gepumpt, um kleine Risse – „fracs“ – im Gestein zu erzeugen, die hinzugegebene Stärke sorgt für die richtige Fließeigenschaft. Stützmittel, etwa Sand, werden eingebracht, damit die künstlich erzeugten Fließwege nach Druckablass geöffnet bleiben und damit Gas oder auch Heißwasser bestmöglich aus der Lagerstätte zufließen kann. „Denn dieses ,Bio Enhanced Energy Recovery‘-Verfahren lässt sich auch eins zu eins in der Geothermie einsetzen“, so Hofstätter: „In den Thermenregionen gibt es Wärmeenergie rund um die Uhr. Diese nicht zu nutzen, ist im Sinne der nächsten Generationen unverzeihlich.“ 

Bislang waren auch hier die Kosten ausschlaggebend, da Tiefenbohrungen auf der Suche nach entsprechend großen Heißwasservorkommen oft „Trial&Error“-Versuche und damit sehr teuer sind. „Doch beim Fracken brauchen wir nicht die eine große Quelle zu finden.“ Selbiges gelte auch für Schiefergas. Doch habe man in der Vergangenheit aufgrund politischer und öffentlicher Vorbehalte keine neuen Explorationen durchgeführt, weshalb hier noch Vorarbeit zu leisten sei, um „grünes“ Fracking im Inland einzusetzen.


Tipp!

Infos: www.dpe.ac.at


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