Frächter kämpfen um Investitionsprämie
Während des Lockdowns wurden sie als Systemerhalter gefeiert: die Frächter, die jetzt bei der Investitionsprämie durchfallen.

Nein, es geht ihm nicht gut, Peter Fahrner, dem Fachgruppenobmann Güterbeförderung: „Nicht nur, dass auch unsere Branche schwer mit den Folgen der Krise zu kämpfen hat, jetzt werden wir auch bei der Investitionsprämie als Unternehmer zweiter Klasse behandelt.“ Dazu die Fakten: Am 1. September (siehe auch Seite 15) wurde ein Fördertopf in der Höhe von einer Milliarde Euro aufgeschnürt, um Betriebe mit nicht rückzahlbaren Zuschüssen von sieben bzw. 14 Prozent zu locken, auch in der Krise zu investieren.
Keine Prämie für Gas- und Euro-6-Lkw
Geld gibt es für fast alle Branchen, nicht aber für die Transportwirtschaft, wenn diese mit speziellen, umweltfreundlichen Fahrzeugen die Fuhrparks aufrüsten möchte. Fahrner: „Ich verstehe die Logik des Gesetzgebers nicht. Den Zuschuss gibt es nämlich nur für emissionsfreie Fahrzeuge bzw. Plug-in-Hybride, die aber am Markt auch von großen Marken einfach nicht angeboten werden.“ Alternativ setzen umweltbewusste und investitionsbereite Frächter daher auf gasbetriebene Lkw, die 90 Prozent CO2 einsparen, deren Anschaffungskosten allerdings auch mit rund 30 Prozent mehr zu Buche schlagen. Eine Investitionsprämie von 14 Prozent wäre da ein echter Anreiz, zu investieren. Aber leider fallen diese Fahrzeuge durch den Rost. Fahrner hat das Gefühl, dass Österreich von diesen Lkw „einfach nichts wissen will, sonst wäre man wohl längst dem Beispiel von Deutschland gefolgt, die Gas-Lkw zum Beispiel längst von der Maut ausgenommen haben“. Nicht zuletzt ortet Fahrner ein weiteres Paradoxon rund um die Investitionsprämie: „Frächter, die auf moderne Euro-6-Lkw umrüsten, gehen nämlich ebenfalls leer aus. Im Klartext heißt das zusammengefasst, dass es derzeit nur Förderungen für Technologien gibt, die im Bereich Lkw keine Marktreife haben. Und das bringt weder dem Klima etwas, noch wird dadurch mehr investiert.“