Einwegpfand als Belastung für Betriebe
Hohe Kosten, kaum Nutzen: Der Vorschlag des Umweltministeriums für einen Einwegpfand stößt auf wenig Gegenliebe.

Umweltministerin Leonore Gewessler setzt beim Kunststoff-Recycling auf ein Konzept, das viele zusätzliche Kosten aber nur wenig Nutzen bringt: der Einweg-Pfand für Kunststoffflaschen und Dosen. Das sei notwendig, um die Sammelquoten in Richtung der EU-Vorgabe zu bringen, erklärt Gewessler. „Auch dem Handel ist es ein Anliegen, Plastikmüll zu reduzieren“, hält Gerhard Wohlmuth, Obmann der Sparte Handel in der WKO Steiermark, fest. Dafür gebe es jedoch geeignetere Wege als ein Einwegpfand auf PET-Flaschen, eine Quote für Mehrwegflaschen oder eine Abgabe auf Plastikverpackungen.
Enorme Belastung für Betriebe
Die Sammlung und Wiederverwertung von Plastikmüll auf ein Pfandsystem zu reduzieren, greift für den Sprecher des Handels zu kurz. „Das würde zu enormen Belastungen für die Betriebe in Österreich führen. Mehr als fraglich ist aber, ob dem enormen Aufwand die gewünschten Effekte gegenüberstehen. Vielmehr wäre die Einführung eines Pfandsystems für viele Händlerinnen und Händler wirtschaftlich und organisatorisch nicht tragbar“, so Wohlmuth.
Zehn-Punkte-Plan für optimalen Kreislauf
Der Zehn-Punkte-Plan der WKÖ kommt auch um mindestens 60 Millionen Euro pro Jahr günstiger als ein Pfandsystem, das vor allem kleine Einzelhändler massiv belasten würde. Bei Einführung eines Pfandsystems fallen für die Händler diverse Mehrkosten an – ohne zusätzliche Einnahmen. Denn alleine der billigste Rücknahme-Automat kostet bereits an die 25.000 Euro. Diese Investitionen können sich für kleine Händler nicht amortisieren, da sie zu keinen Mehreinnahmen führen.
Räumliche Grenzen bald erreicht
Eine weitere Herausforderung heißt Bürokratie, denn die zurückgebrachten Flaschen und Dosen müssten ja irgendwie verzeichnet und abgerechnet werden. Von der Lagerung, die viele kleine Betriebe schnell an die räumlichen Grenzen bringt, ganz zu schweigen...