Dobler Betrieb heizt jetzt der E-Auto-Industrie kräftig ein
Der steirische Hightech-Betrieb ATT entwickelt aktuell eine revolutionäre Technologie zum Beheizen von E-Fahrzeugen.

In der Automobilindustrie geht’s heiß her: Die Elektromobilität revolutioniert die Branche in all ihren Facetten – selbst die Heizung der Fahrzeuge muss neu gedacht werden. Denn: Da beim herkömmlichen Motor Wärme als Abfallprodukt der Verbrennung anfällt, ist Heizen mit Strom ein exklusives E-Auto-Problem. Zum einen sinkt die Reichweite, weil die Batterien bei kühleren Temperaturen etwas an Kapazität verlieren, zum anderen fehlt die bei einem Verbrennungsmotor reichlich vorhandene Wärme zum Aufheizen des Innenraums.
Brauchbare Lösungen für das Problem hat die internationale Automotive-Industrie noch nicht gefunden – bis jetzt: Denn einen neuartigen Ansatz liefert nun das auf Thermomanagement spezialisierte Unternehmen ATT. In einem Vorentwicklungsprojekt mit einem internationalen Automotive-Unternehmen konnte der steirische Hightech-Betrieb einen Durchbruch verbuchen.
Lösung: Karbon statt Keramik
Die Lösung ist hochkomplex – und liegt im Detail: Die Dobler haben ein Schichtheizelement, das aus einer dünnen, mit Strom beheizten Fläche und einer hauchdünnen Isolierschicht besteht, entwickelt. Die hochinnovative Komponente ist Kerntechnologie zum Erhitzen der Luft im Fahrzeug, die in weiterer Folge in den Innenraum strömt. Der für Verbrenner verwendete Wasserkreislauf entfällt. Entscheidend: „Stand der Technik ist aktuell Keramik, unser Element ist aus Karbon. Durch diesen Unterschied ist unser Schichtheizelement leichter, günstiger und einfacher zu fertigen. Darüber hinaus weist es eine geringere thermische Trägheit auf – das führt dazu, dass das Element innerhalb von zwei Sekunden die volle Leistung entfaltet“, erklärt ATT-Geschäftsführer Peter Oberauer. In den nächsten drei Jahren will das 20-köpfige Unternehmen, das bereits jetzt zahlreiche internationale Automobilhersteller beliefert, mit der Entwicklung in Serie gehen – und so „einen der weltweiten Standards setzen“, erklärt ATT-Geschäftsführer Oberauer.