WorldSkills 2022: Steirischer Sprung über den Teich für Edelmetall
Vom steirischen Gasen nach Cleveland in die USA: Metallbauer Thomas Pöllabauer geht von 17. bis 20. Oktober bei der Berufsweltmeisterschaft WorldSkills an den Start.

Es ist eine der größten Entfernungen, die der Steirer Thomas Pöllabauer anlässlich der Berufsweltmeisterschaft WorldSkills zurücklegen wird: Der Metallbauer aus Gasen in der Steiermark geht in Cleveland, USA, an den WM-Start. „Wenn ich schon eine derart lange Reise unternehme, dann würde ich die Medaille auf jeden Fall gern mitnehmen“, sagt Pöllabauer mit einem Augenzwinkern.
Die letzten zwei Monate hat die Fachkraft des Unternehmens Willingshofer in Gasen tagtäglich geprobt. „Die letzten Wochen waren besonders intensiv, teilweise habe ich bis zu zehn Stunden pro Tag trainiert“, betont der Metallbauer. Zwar weiß auch er – genauso wie seine Teamkollegen – nicht exakt, was ihn in den USA für eine Aufgabenstellung erwartet, dennoch ist er zuversichtlich: „Die Skills, die ich tagtäglich für meine Arbeit benötige, sind die beste Grundlage für jede Herausforderung, mit der ich konfrontiert werde“, sagt der Oststeirer. Anhaltspunkte liefern maximal die vergangenen Wettbewerbe: „Vor einigen Jahren mussten die Teilnehmer eine Miniatur eines Mähdreschers gestalten. Auf derartige Szenarien bin natürlich bestens vorbereitet“, so der WM-Teilnehmer. Nervosität will Pöllabauer auf keinen Fall aufkommen lassen: Im Sport, allen voran beim Laufen und Fußball spielen, findet er aktuell den dringend notwendigen Ausgleich zur stressigen Vorbereitung. „Es ist wichtig, sich zwischendurch auch mit anderen Themen auseinanderzusetzen. Ansonsten wird die Weltmeisterschaft ein zu dominantes Thema“, weiß der Metallbauer.
Schwester holte zwei Medaillen
Wie man den Wettbewerb anlegt, ist in der Familie Pöllabauer jedenfalls bestens bekannt: Schwester Monika hat als Restaurantfachfrau Bronze bei der Weltmeisterschaft in Abu Dhabi und Silber bei der EM in Budapest geholt. „Natürlich habe ich mir auch Tipps von ihr geholt. Am wichtigsten wird sein, selbst unter größtem Zeitdruck konzentriert zu bleiben und keine großen Fehler zu machen“, weiß der Steirer, dessen Trainer Martin Schwaiger ebenso Bronze bei der Berufsweltmeisterschaft 2015 in Brasilien holte. „Ich glaube, im Fußball würde man angesichts dieser Umstände sagen: Es ist angerichtet“, hat Pöllabauer auch wenige Tage vor Wettbewerbsstart den Sinn für Humor noch nicht verloren.