WorldSkills 2022: Steirische Robotik-Spezialisten kämpfen um Medaille
Nico Reiter und Matthias Winkler wollen bei der WM im Teambewerb Robot Systems Integration eine Medaille holen. Das Duo ist von 17. bis 20. Oktober in Esch-sur-Alzette in Luxemburg im Einsatz – und misst sich mit den Weltbesten ihres Fachs.

Nico Reiter aus Gratwein-Straßengel und der Grazer Matthias Winkler greifen in Luxemburg nach Edelmetall: Das steirische Duo tritt im Bewerb Robot Systems Integration an. Die Aufgabenstellung: einen Hightech-Roboter entwickeln, der in der Lage ist, selbstständig Bauteile zu transportieren und zusammenzusetzen. Nach Aufbau und Entwicklung müssen die beiden WM-Teilnehmer eine zielgruppenspezifische Kundenpräsentation gestalten und votrragen. „Das Beste daran ist, dass sehr viel Feingefühl notwendig ist. Präzision und Detailgenauigkeit sind extrem wichtig. Der Roboter muss etwa Kolben in einen Zylinder geben können – ein gesamtes Werkstück soll schließlich vom Roboter gefertigt werden können“, vereinfacht Reiter.
„Kennen die Stärken des anderen“
Die Arbeit wird zwischen dem Duo je nach Stärken aufgeteilt. „Wir kennen die Vorzüge des jeweils anderen“, sind sich die beiden einig. Reiter kümmert sich demnach um Aufbau und Mechanik sowie die Dokumentation für den Kunden. Winkler kreiert einen „digitalen Zwilling“ am Computer und programmiert den Roboter. Die beiden gelernten Mechatroniker arbeiten bei der KNAPP AG in Hart bei Graz und haben über die Mechatronik die Robotik kennen und lieben gelernt. Das Duo hat gemeinsam bereits Lehre und Berufsschule absolviert und ist auch am Arbeitsplatz quasi von Anfang an ein Team.
Intuitive Kommunikation
Im Wettkampf kann es durch Zeitdruck und angespannte Situationen schon einmal etwas lauter werden. „Da gibt es kurz auch mal harsche Worte untereinander. Aber das ist manchmal wichtig, um das beste Ergebnis zu erzielen. Und wir wissen, dass es nicht böse gemeint ist. Diskussionen sind wichtig, um Entscheidungen zu finden“, sagt Reiter. Bei den Staatsmeisterschaften AustrianSkills konnten sich Reiter und Winkler an die Wettkampfatmosphäre und die Anforderungen eines Teambewerbs gewöhnen. „Wir sind noch mehr zusammengewachsen. Jeder kennt seinen Part, es werden keine unnötigen Fragen gestellt. Beim letzten Show-Wettkampf gegen England in Wels war die Kommunikation schon sehr intuitiv.“
Von WorldSkills wünscht sich Winkler „eine spannende Erfahrung und einen fairen Wettkampf“. Und sollte sich tatsächlich eine Medaille ausgehen, „wäre das natürlich der Wahnsinn“, ergänzt Reiter.