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Was von der Fußball-WM in Katar bleibt

Die Auswirkungen der Wüsten-WM und die Reaktion des Emirates auf Menschenrechtsverletzungen kennt Caroline Adenberger, unsere Wirtschaftsdelegierte in Doha.

Katar steht wegen der Fußball-WM im Fokus.
© AdobeStock Katar steht wegen der Fußball-WM im Fokus.

Menschenrechtsverletzungen auf der einen, ein vermeintlich schimmerndes Emirat auf der anderen Seite. Hat Katar die Millionenbühne Fußball-WM genutzt?

Caroline Adenberger: Katar verfolgt seit Ausrichtung der Asian Games im Jahr 2006 die Strategie, sich als Austragungsort für internationale Sportgroßveranstaltungen zu positionieren. Mit der Fußball-WM wurde aus Sicht Katars ein wichtiges Ziel erreicht. Sportdiplomatie ist Bestandteil von Katars „Soft Power“-Außenpolitik, um seine internationale Bekanntheit zu steigern und der Welt zu zeigen, wie sich das Land entwickelt. 

Wie wirkt sich die WM wirtschaftlich auf das Emirat aus?

Die WM war im letzten Jahrzehnt in Katar Treiber des Infrastruktur-Ausbaus. Ob der 2014 eröffnete neue Flughafen, das U-Bahn-Netz oder der Straßenausbau: Ohne WM wären diese Mega-Projekte wohl viel langsamer realisiert worden. Es WIRD kolportiert, dass nicht weniger als 200 Milliarden Euro im Vorfeld der WM für den Bau der Infrastruktur – davon zirka sieben Milliarden Euro für die WM-Stadien – ausgegeben wurden.

Caroline Adenberger
© WKO Caroline Adenberger

Auf den Stadionbaustellen sind dem Vernehmen nach hunderte Menschen ums Leben gekommen. Wie reagiert Katar darauf?

Der internationale Ruf nach Reformen und einer Verbesserung der Arbeitsbedingungen für Gastarbeiter wurde von Katar aufgenommen. Außerdem hat Katar ein Büro der ILO (eine Internationale Sonderorganisation der UN, Anm.) im Land installiert. Diese berät und unterstützt die katarische Regierung bei der Reformierung des Arbeitsmarktsystems. Erste Reform wichtig, wie die Abschaffung etwa der Zustimmungspflicht des Arbeitgebers bei Arbeitsplatzwechsel oder einer Ausreise aus Katar, die Einführung eines Mindestlohns und der Zugang zu einer unabhängigen Gerichtsbarkeit bei arbeitsrechtlichen Streitfällen, sind wichtige Schritte in die richtige Richtung.

Profitiert Katar – in Folge des Angriffskriegs auf die Ukraine – von der Isolation Russlands?

Katar ist der weltweit größte Flüssiggasexporteur mit über 20 Prozent Anteil am globalen LNG-Exportmarkt. Die Förderkosten umfassen im globalen Vergleich zu den kleinsten und die Förderkapazitäten des „North Field“-Gasfelds werden derzeit von 77 auf 126 Millionen Tonnen gebaut. Damit kann das LNG-Exportvolumen bis 2025 um rund 60 Prozent erhöht werden. Zu den bisherigen Hauptabnehmerländern zählen China, Indien, Japan und Korea.

Welche weiteren Infrastrukturprojekte sind sonst noch geplant?

Der Flughafen Hamad International Airport soll weiter ausgebaut werden, eine neue U-Bahnlinie und das „Long Distance Rail“-Netzwerk sind ebenfalls in Planung. Die LDR wird die Golfländer im Personen- und Warenverkehr per Schienennetz miteinander verbinden.

Wie können heimische Unternehmen davon profitieren?

Österreichisches Know-how ist am Golf immer gefragt. Vor allem Zulieferer für den Ausbau des „Nordfeld“-Gasfeldprojekts oder im Energie-, Infrastruktur- bzw. Sicherheitsbereich. 

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