Handwerker beim Dämmen einer Fassade.
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Was hinter der Fassade steckt

Mit Dämmungen kann der Energiebedarf massiv reduziert werden. Jetzt wurden Fassadensysteme auf ihre Nachhaltigkeit geprüft.

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Aktualisiert am 13.03.2023

Trotz aller Bestrebungen gilt der Gebäudesektor noch immer als einer der größten Treibhausgas-Verursacher. Durch Fassadendämmungen kann der Energiebedarf jedoch massiv verringert werden. Eine Studie im Auftrag des Landes hat nun unterschiedliche Fassadensysteme unter die Lupe genommen. Denn in den Gebäudefassaden stecke „enormes Innovationspotenzial für Energieeffizienz, Klimaschutz und Kreislaufwirtschaft“, so Wohnbaulandesrat Hans Seitinger.

Die zentralen Aspekte der Studie, die von Professor Peter Maydl und Architekt Werner Nussmüller erarbeitet wurde, umfassen neben der Kreislauffähigkeit auch die Kosten über den Lebenszyklus von 50 Jahren. Und: Im Vergleich zu den derzeit weit verbreiteten Wärmedämmverbundsystemen – wie etwa den geklebten EPS-Platten – punkten vorgehängte und hinterlüftete Fassaden insbesondere aus Holz.  

Kosten gehen weit über die Anschaffung hinaus 

„Wärmedämmverbundsysteme sind zwar in der Anschaffung wesentlich billiger, bedürfen zur Erreichung der Lebensdauer aber eines erheblichen Aufwands für Reinigung und Instandhaltung“, so die Studienautoren. Auch bei Rückbau und Kreislauffähigkeit würden vorgehängte und hinterlüftete Fassaden Vorteile aufweisen. Zudem können beide Fassadensysteme im Zuge einer Sanierung auch nachträglich installiert werden. Im Neubau kommt bei der Betrachtung der Lebenszykluskos­ten ein massives Holzlochziegelmauerwerk mit Thermoputz unter den betrachteten Fassadensystenen am günstigsten. 

Für Studienautor Peter Maydl steht jedenfalls fest: „Gebäudetechnik und Fassaden sind entscheidende Innovationstreiber im Hochbau. Klimawandel und Kreislaufwirtschaft stellen zentrale Herausforderungen für Bauträger, Planer und Ausführende dar. Fassaden als wesentliche Teile der Gebäudehülle können dabei einen entscheidenden Beitrag leisten.“ Ins selbe Horn stößt auch Bau-Innungsmeister Michael Stvarnik: „Moderne Fassadendämmungen geben uns einen starken Hebel in die Hand, Neubauten von der Planung an klimafit umzusetzen und Bestandsgebäude energetisch zu optimieren.“