WKÖ „rettet“ wichtige Versorgungsrouten
Der Wirtschaft ist es auch heuer gelungen, das Lkw-Winterfahrverbot auf der A12 und der A13 abzuschmettern. Warum das so hoch zu bewerten ist?

Nicht erst mit Einsetzen der ersten Schneefälle wird das Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie aktiv und hat auch für 2022 den Winterfahrverbotskalender per Verordnung aufgelegt.
Auf zwei wichtigen Verkehrsrouten, der A12 Inntalautobahn und der A13 Brennerautobahn, sollte – wie schon im Jahr zuvor – für Lastkraftfahrzeuge ein Fahrverbot verhängt werden. Und zwar an allen Samstagen vom 15. Jänner bis einschließlich 12. März in der Zeit von 7 bis 15 Uhr. Damit wäre ein Stillstand von Lkw-Lieferungen nach Italien und Deutschland bzw. in Zielgebiete, die nur über diese beiden Länder erreichbar sind, vorprogrammiert gewesen.
Schwierigen Rahmenbedingungen
Ein untragbarer Zustand für die Branche, so Alexander Klacska, Bundesspartenobmann Transport und Verkehr: „Die Erlassung zusätzlicher Fahrverbote hätte die ohnehin auf Grund der Corona-Krise schwierigen Rahmenbedingungen für Verkehrsunternehmen weiter verschärft. Zum Lenker- und Arbeitskräftemangel, der den Sektor schon seit Jahren beschäftigt, kommen aktuell noch Ausfälle des bestehenden Personals auf Grund von Quarantäne hinzu. Zusätzlich machen unterschiedliche Corona-Regelungen in den einzelnen Staaten termingerechte Lieferungen zu einer enormen Herausforderung.“
Auf den Grund des geplanten Fahrverbotes angesprochen - die Regierung argumentiert ja mit erhöhtem Verkehrsaufkommen des Freizeitverkehrs in die Skigebiete-, nimmt Klacska ganz klar Stellung: „Wir lehnen grundsätzlich Lkw-Fahrverbote ab, die auf Grund eines höheren Pkw-Verkehrs, bei dem es sich oftmals um reinen Transitverkehr handelt, erlassen werden. Diese führen regelmäßig zu Behinderungen des Wirtschaftsverkehrs, obwohl klar ist, dass es gerade nicht der Wirtschaftsverkehr ist, der in den Ferien- und Urlaubszeiten für Verkehrsstauungen sorgt.“
Erfolg der Wirtschaft
Dass es ein Erfolg der Wirtschaft war, den Winterfahrverbotskalender auch 2022 auszuhebeln, spricht Klacska offen aus: „Der abgestimmte, laufende Kontakt der WKÖ und der Kollegen in den Landeskammern, insbesondere, aber nicht nur in der WK Tirol, mit dem Ministerium bzw. den Landesregierungen hat sich bezahlt gemacht. Wir konnten letztendlich in engem Schulterschluss überzeugen, dass momentan nicht der richtige Zeitpunkt für weitere Lkw-Fahrverbote ist.“ Ergänzend fügt der Bundesspartenobmann noch dazu: „In der derzeitigen Situation kann nicht ausgeschlossen werden, dass zusätzliche Belastungen von Unternehmen im Mobilitätssektor negative Auswirkungen auf die Versorgungssicherheit der Menschen haben.“