Vom Langlaufprofi zum Glasermeister
Mit Sportlermentalität zur Berufs-EM: Christoph Greiner will sich bei EuroSkills 2021 als Glasbautechniker den Sieg holen.

Es sind nur noch wenige Wochen bis zur Europameisterschaft der Berufe in Graz: Fast genau ein Jahr nach dem ursprünglich geplanten Termin kann EuroSkills 2021 nun endlich stattfinden – zur großen Freude aller Beteiligten. „Ich bin wirklich froh, dass die EM jetzt im September über die Bühne gehen kann. Ich hatte zwar nie vor, den Wettbewerb zu verlassen, trotzdem waren die Verschiebungen nicht immer leicht zu koordinieren“, so Christoph Greiner, der in der – erstmals bei einem internationalen Wettbewerb vertretenen – Berufsgruppe der Glasbautechniker an den Start geht.
Ohne die Unterstützung seiner Familie und Kollegen wäre dies aber nicht so einfach gewesen. „Neben meiner beruflichen Tätigkeit im Familienbetrieb und dem Training für den Wettbewerb bin ich auch gerade dabei, ein Haus zu bauen. Die letzten Monate waren sehr arbeitsintensiv, trotzdem wollte ich unbedingt ein Teil von EuroSkills 2021 bleiben“, so der junge Familienvater. Seinen Ehrgeiz und Kampfgeist konnte der 26-Jährige bereits in seiner Sportlerkarriere mehrfach unter Beweis stellen. „Eigentlich wollte ich Langlaufprofi werden, aufgrund einer Verletzung musste ich diesen Plan aber schon recht früh ad acta legen“, so Greiner.
Abwechslungsreicher Beruf
Doch nicht nur im Sport, sondern auch in der Glasbautechnik beweist der willensstarke Südoststeirer, was in ihm steckt: 2018 holte er sich Gold bei den Austrian Skills und absolvierte im selben Jahr auch die Meisterprüfung. Sein Ziel ist es, irgendwann den Familienbetrieb „Glas Süd“ in Mureck zu übernehmen. „Glasbautechniker ist einfach ein toller, abwechslungsreicher Beruf, der in extrem vielen Bereichen gebraucht wird. Auch wenn ich hauptsächlich für das Messen, Planen und Konstruieren zuständig bin, fahre ich auch immer wieder noch gerne mit auf Montage“, erzählt Greiner.
Um im Herbst am Stockerl landen zu können, trainiert Greiner bereits fleißig in der heimischen Werkstätte. „Vor allem das mentale Training hat bei mir gerade Priorität. Der Druck, drei Tage lang perfekt zu performen, ist nicht ohne. Außerdem ist die Erwartungshaltung natürlich groß. Trotzdem freue ich mich extrem darauf und hoffe, dass viele Leute zuschauen kommen“, betont Greiner.