Viel Politik auf Frankfurter Buchmesse
Eine steirische Delegation vernetzte sich auf der Messe international und setzte sich für ihre interessenpolitischen Ziele ein.

So politisch wie noch nie sei sie gewesen, die Frankfurter Buchmesse, glaubt man internationalen Medien. Zumindest war sie wohl eine der emotionaleren Auflagen in der mehr als 500-jährigen Geschichte der Veranstaltung, gab es diesmal doch ernsthafte Konflikte – etwa zwischen „linken“ Demonstranten und „rechten“ Verlagen – und handfeste Tumulte. Aber auch Harmonie stand auf der Tagesordnung – etwa zwischen dem Veranstalterland Deutschland und dem diesjährigen Ehrengast, Frankreich: „Francfort en Francais“ war das wichtigste und größte Kulturprojekt, das die Grande Nation jemals mit Partnern in Deutschland umgesetzt hat.
Und so kamen auch Staatspräsident Emanuel Macron und Angela Merkel in die heiligen Hallen – ebenso wie eine steirische Unternehmerdelegation der Buch- und Medienwirtschaft, angeführt von Fachgruppenobfrau Beatrice Erker. Rund 20 heimische Unternehmen mischten sich dabei – nach der Eröffnung des von der Außenwirtschaft Österreich gestalteten Gemeinschaftsstandes durch Fachverbandsobmann Friedrich Hinterschweiger – unter das internationale Publikum: Mehr als 7.300 Aussteller aus 102 Ländern, mehr als 4.000 Veranstaltungen (während der gesamten Messe) sowie 788 Agenten und 321 Agenturen standen für Fachgespräche und Netzwerke bereit. Insgesamt verzeichnete die Veranstaltung in diesem Jahr mit 286.425 Besuchern ein Plus von rund drei Prozent. Interessenpolitisch setzte sich die Delegation dabei für die beiden aktuellen Kernthemen der Branche – die Einhaltung des Urheberrechts sowie die Harmonisierung der Steuersätze in Europa – ein.
Highlight aus Sicht der steirischen Delegation war allerdings kein internationaler, sondern ein weiß-grüner Verlag: Der Leopold-Stocker-Verlag feiert nämlich in diesem Jahr sein 100-jähriges Bestehen und lud am Abend vor der Rückreise zu einem gemeinsamen Essen mit den Branchenkollegen. Beatrice Erker gratulierte seitens der WKO mit einer Ehrenurkunde und einer emotionalen Laudatio.