Urlaub mit dem gewissen Etwas
Wer eine Abwechslung vom Strandurlaub in Italien und dem Citytrip nach Paris benötigt, findet hier eine kleine, aber feine Auswahl an alternativen Urlaubsideen. Außerdem haben wir nachgefragt, wie wir nachhaltig von unserem Urlaub profitieren können.

Die Urlaubssaison hat wieder begonnen. Die Parkplätze vorm Büro lichten sich allmählich und in der Kantine werden eifrig die diesjährigen Urlaubstage verglichen. Doch wohin soll die Reise gehen? Entspannung und Abwechslung vom Arbeitsalltag stehen bei den meisten ganz oben auf der Wunschliste. Dass es dabei nicht immer der klassische Strandurlaub sein muss, zeigen unsere Beispiele (siehe unten).
Trotzdem gelingt es gerade vielen Unternehmern nicht, den Arbeitsalltag und die ungelesenen Mails im Postfach hintanzustellen. „Das ist nachvollziehbar, aber trotzdem sollte jeder Chef wissen, dass niemand unersetzbar ist. Delegieren zu können ist nicht nur im Urlaub, sondern generell wichtig“, empfiehlt Arbeitspsychologin Carola Strobl-Unterweger. Auch die Dauer des Urlaubes entscheidet darüber, wie sehr wir uns entspannen können. „Arbeitspsychologisch verspricht ein Urlaub von zumindest drei Wochen eine gute Erholung. Die beliebten Kurztrips übers Wochenende bieten zwar eine Musterunterbrechung zum Alltag, jedoch keine tatsächliche Erholung“, weiß Strobl-Unterweger.
Erholung im Urlaub sollte außerdem immer ein Gegenpol zur Arbeitssituation sein: Für Menschen, die in ihrem Beruf ständig mit anderen im intensiven Kontakt sind, ist ein Urlaub abseits von Menschenmassen sinnvoll. „Leider ist Urlaub für viele ein Statussymbol. Deshalb wird oft eher eine Reise gebucht, die gerade angesagt ist, und nicht das, was man individuell braucht“, so die Expertin.
Wandern mit Gepäckservice
Wandern ist eine der beliebtesten Freizeitbeschäftigungen der Österreicher. Kein Wunder also, dass sich immer mehr Menschen dazu entscheiden, gleich mehrere Tage am Stück in luftigen Höhen zu verbringen. Jeder, der einmal eine mehrtägige Treckingtour durchs Gebirge unternommen hat, weiß, dass spätestens am zweiten Tag die Rucksackriemen auf den Schultern zu scheuern beginnen und der Rücken zu schmerzen beginnt. Aber das muss nicht sein! Es gibt mittlerweile einige Anbieter, die das Gepäck der Wanderleute von Hütte zu Hütte transportieren und dafür sorgen, dass die Rucksäcke sicher und rechtzeitig bei jeder neuen Etappe ankommen. Während das Gepäck schon bei der Einkehr wartet, können Wanderer unbeschwert mit ihrem kleinen Tagesrucksack leichtfüßig die Gebirgskämme überqueren und die einzigartige Kulisse in vollsten Zügen genießen.

Hier bleibt das Handy aus
Ein übervolles Postfach, zahlreiche Benachrichtigungen auf dem Handy und dabei in ständiger Alarmbereitschaft, etwas zu verpassen oder eine wichtige Info nicht mitzubekommen. In unserer schnelllebigen Zeit sind die Anforderungen an eine ständige Erreichbarkeit extrem hoch – gerade bei Vorgesetzten. Selbst im Urlaub gelingt es vielen nicht, ihr Smartphone auszuschalten und die Seele baumeln zu lassen. Die sogenannte „Fear Of Missing Out“ ist weit verbreitet und sorgt dafür, dass wir unser Smartphone ständig eingeschaltet und griffbereit haben. Wer Unterstützung beim „digitalen Entgiften“ braucht, ist mit einem „Digital Detox“-Urlaub gut beraten: Um den Blick aufs Handy zu vermeiden, befinden sich die Destinationen für einen digitalen Detox oft auf Almen, wo es kein Netzwerk oder WLAN gibt. Alternativ gibt es in entsprechenden Hotels auch Bereiche, wo Störsender dafür sorgen, dass Handys und Laptops leise bleiben.
Einmal Kapitän sein
Einmal Perspektivenwechsel bitte! Wer Lust hat, ein Land ganz gemütlich vom Wasser aus zu kennenzulernen, sollte einen Urlaub auf einem Hausboot in Erwägung ziehen. Das Beste daran: Man hat die eigenen vier Wände immer mit dabei und kann unbeschwert neue Ufer abseits der üblichen Touristenpfade entdecken. Die meisten Bootsverleihe setzen außerdem keinen eigenen Bootsführerschein voraus.
Im Schweigekloster zur Ruhe kommen
Bereits im Mittelalter ließ der Mönch Bernhard von Triest verlauten: „Erst wenn der Lärm verstummt ist, kommt die innere Stimme zu Gehör.“ Während Stille und Schweigen bereits seit Jahrtausenden in Klöstern und anderen geistlichen Einrichtungen praktiziert werden, hat der Wunsch nach Ruhe und Kontemplation in den heiligen Hallen nun auch Einzug in der breiten Masse gehalten. Immer mehr Menschen entscheiden sich dafür, mehrere Tage oder gar Wochen in einem Schweigekloster zu verbringen. Stille bedeutet hier allerdings mehr, als nur auf Worte zu verzichten: Stattdessen werden auch die üblichen (Hintergrund-)Geräusche wie Handyklingeln, Verkehrslärm, Hektik im Büro oder der Krach auf der Baustelle zum Schweigen gebracht. Wer sich also für einen Aufenthalt in einem Schweigekloster entscheidet, sollte sich auf einen therapeutischen Dialog mit den eigenen Gedanken einstellen.

Entspannung mit Yoga
Raus aus dem stressigen Alltag und endlich entspannen – so lautet der Wunsch von vielen Urlaubern. Damit dies auch gelingt, braucht es allerdings das richtige Setting. Ein „Yoga-Retreat“ bietet dafür den idealen Rahmen: Dabei reisen kleinere Gruppen an bestimmte Orte, um sich dort eine spirituelle Ruhepause zu gönnen und den Fokus auf Stressabbau und Entspannung zu legen. Oft werden Yoga-Retreats auch durch Wanderungen, Heilfasten oder Wellness ergänzt.
Gesund beginnt im Mund
Immer mehr Menschen wollen auch den Urlaub dafür nutzen, dem Körper etwas Gutes zu tun. Sogenannte Detox-Kuren erfreuen sich zunehmender Beliebtheit und helfen dabei, den Körper von innen heraus zu entgiften. In der Hektik des Alltags verlieren wir unsere Essgewohnheiten oft aus den Augen und greifen lieber zur Lieferpizza, als selbst am Herd zu stehen. Beim Heilfasten und bei anderen Entschlackungskuren steht hingegen gesunde Ernährung im Fokus, die meist in flüssiger Form konsumiert wird. Das Heilfasten wird in der Regel von Ärzten begleitet und meist in Kombination mit Wellness-Aufenthalten, Bewegung an der frischen Luft und Meditation angeboten. Die Fastenmethoden können sowohl zur Gesundheitsprävention als auch zur Therapie bei bestimmten Krankheiten angewendet werden. Regelmäßig durchgeführte Detoxkuren sollen außerdem Haut, Lymphsystem sowie Darm und innere Organe von Giftstoffen befreien und reinigen.
Purer Luxus inmitten der Natur
Die romantische Vorstellung von einem Campingausflug wird leider oft von der Realität zerstört: Insektenplagen, Rückenschmerzen und extreme Temperaturumschwünge gehören zum Zelten wie das Amen im Gebet. Wer aber trotzdem nicht auf diese Art zu reisen verzichten möchte und dennoch Wert auf ein bisschen Komfort legt, ist mit „Glamping“ gut beraten. „Glamorous Camping“ steht für luxuriöse Formen des Campings und vereint gekonnt den Luxus eines Hotels und die traumhafte Lage einer Campingunterkunft inmitten der Natur. Statt mit Isomatten und Schlafsäcken sind die Zelte, Jurten, Baumhäuser oder Blockhütten – je nach Größe – mit Betten, Sanitär- und Klimaanlagen sowie eigenen Wohnlandschaften ausgestattet. Mittlerweile wird Glamping auf der ganzen Welt angeboten – egal ob am Berg, im Schnee oder im Dschungel.