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Steirer erfinden das (Wind)rad neu

Das Windrad ohne Windrad: Das Start-up Renewgery aus Graz hat ein revolutionäres Konzept zur Erzeugung von Energie entwickelt. 

Die Gründer von Renewgery haben das Windrad neu gedacht: Horst Kautschitz, Harald Noack, Markus Schlagbauer und Rene Maiberg (v. l.).
© Chrissi Rechling-Castro Die Gründer von Renewgery haben das Windrad neu gedacht: Horst Kautschitz, Harald Noack, Markus Schlagbauer und Rene Maiberg (v. l.).

„Revolutionär und bahnbrechend“: Die Konzepte, die das Grazer Start-up Renewgery unlängst bei einer Konferenz in Hannover präsentierte, wurden in Fachkreisen mit regelrechten Begeisterungsstürmen quittiert. Mit einem Windrad ohne Windrad hat der 43-jährige promovierte Physiker Markus Schlagbauer, der an der Spitze des Jungunternehmens steht, verblüfft: „Tatsächlich haben wir ein Konzept für ein Windrad entwickelt, das nicht nur gänzlich ohne bewegte Teile auskommt, sondern als Modulbausatz sogar für Privathaushalte genutzt werden kann“, bestätigt Schlagbauer. 

Triboelektrische Ladungstrennung

Die Entwicklung von Renewgery erinnert dabei – zumindest optisch – an klassische Photovoltaik-Paneele, unterscheidet sich in der Funktionsweise aber drastisch: Während bei Photovoltaikanlagen das einfallende Sonnenlicht in Strom umgewandelt wird, nutzen die steirischen Energiepioniere die Methodik der triboelektrischen Ladungstrennung. „Teilchen aus der Luft reiben sich an unseren Windpaneelen und erzeugen elektrische Ladung. Dadurch kommt es zum Stromfluss. Diese triboelektrische Windkonversation findet so etwa auch in Gewitterwolken statt“, erklärt Schlagbauer. Das Phänomen kennt man etwa aber auch von Kindergeburtstagen: Wenn heliumgefüllte Luftballone an Haaren gerieben werden, entsteht ebenso elektrische Ladung, die in weiterer Folge in Strom verwandelt werden könnte.

Renewgery könnte mit diesem Ansatz die Windkraft tatsächlich revolutionieren: Da die steirische Innovation gänzlich ohne bewegte Teile auskommt, ist sie nicht nur beinahe wartungsfrei, sondern auch ungefährlich für Menschen und Vögel.  „Die leichten Windpaneele aus Metall können auf jedem Dach zur Stromproduktion befestigt werden, sogar auf Tiroler Berghütten“, sagt Schlagbauer mit einem Augenzwinkern. Das Energiepotenzial ist jedenfalls beträchtlich: In windstarken Regionen könnte die Entwicklung durchaus bis zu 25.000 Kilowattstunden an Strom pro Jahr erzeugen. Als Anhaltspunkt: Bei einer Photovoltaikanlage mit einer Leistung von zehn Kilowattpeak (zirka 65 Quadratmeter Flächenbedarf) schwankt die jährliche Solarstromernte zwischen 8.000 und 12.000 Kilowattstunden.

Großes Interesse

Seit knapp zwei Jahren arbeiten Schlagbauer und sein Team bereits an der Lösung, ein Jahr davon im Science Park Graz. In diesem Zeitraum hätten sich bereits zahlreiche „namhafte Energiebetriebe und Energieversorgungsunternehmen um Partnerschaften bemüht. Das Interesse an unserer Idee ist gewaltig“, so Schlagbauer.  

Was allerdings Kopfzerbrechen bereitet, ist die nun anstehende Realisierung: Zwischen drei und fünf Millionen Euro seien notwendig, um die heimische Lösung in Produktion zu schicken. Abhilfe könnte ein Förderung aus dem Topf des „Horizon Europe“-Programms der Europäischen Union schaffen, sagt Schlagbauer. Bereits in den kommenden Wochen erwartet das junge Unternehmen die Rückmeldung aus Brüssel, ob die Geschäftsidee mit öffentlichen Geldern subventioniert wird. Darauf will sich das Team aber nicht gänzlich verlassen: „Daher sind wir aktuell in Gesprächen mit Risikokapitalgebern“, betont Geschäftsführer Schlagbauer.  Kein einfaches Unterfangen, wie der Geschäftsführer zugibt, „da sich unser Unternehmen und die Lösung selbst noch in einer frühen Phase der Entwicklung befinden“, erklärt Schlagbauer. Er ist daher bemüht, den Optimismus zu bremsen: „Es braucht noch einen langen Atem – und etwas Glück.“

Quergefragt

Was ist neu an Ihrer Lösung? 

Unsere modularen Paneele können aus Wind Strom erzeugen – ganz ohne bewegte Teile.

Wie funktioniert das Produkt? Die Energie wird über die triboelektrische Ladungstrennung erzeugt – wie etwa auch in Gewitterwolken.

Wodurch entstand die Idee?

Wir wollten den Nachteil kompensieren, dass PV-Paneele in der Nacht keinen Strom erzeugen.


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