Starkes Comeback der Plattform für neugierige Geister
Mit Tausenden Besuchern meldete sich das „Fifteen Seconds“-Festival eindrucksvoll zurück. Wie man die pandemische Pause meisterte und was jetzt folgt,erklärt CEO Stefan Stücklschweiger im Interview.

9.100 Besucher aus 26 Ländern: Wie groß war die Freude – nach zwei gezwungenermaßen ruhigeren Jahren –, in dieser Dimension zurückzukommen?
Stefan Stücklschweiger: Die Bilanz fällt zu 100 Prozent positiv aus. Wir sind nach wie vor sehr euphorisch, wenn wir sehen, wie gerne die Leute wieder persönlich zusammenkommen, wie hungrig sie nach Wissenstransfer und neuen Netzwerken sind. Ein Riesenkompliment an mein Team, das hervorragend gearbeitet hat.
Sind die Menschen überhaupt noch bereit für Live-Events?
Wer vor Ort war, konnte während der Live- und der Side-Events diese unglaubliche Begeisterung spüren. Die Leute waren mehr als bereit. Selbst im Oktober des Vorjahres, wo 3.000 Besucher als Limit angegeben waren, war die Nachfrage wesentlich höher als das, was wir anbieten konnten. Die Menschen sind bereit, auch ohne Pandemieschutz zu leben. Aus vielerlei Perspektiven.
Wie wichtig war dieses „Comeback“ aus wirtschaftlicher Perspektive für Ihr Unternehmen?
Die letzten Jahre waren sehr hart. Im Jänner 2020 haben wir noch eines der erfolgreichsten Jahre prognostiziert, waren 21 Mitarbeiter im Kernteam, haben zehn offene Stellen ausgeschrieben. Drei Monate später waren wir vorm Zusperren. Wir mussten sehr vieles ändern. Das neue, dezentrale Konzept, das wir – nach einer Verschiebung in den Herbst – im Vorjahr umgesetzt haben, war ein ganz wichtiges Lebenszeichen. Wir haben aber nie aufgegeben. Im Gegenteil: Wir sind nun wieder in alter Stärke zurück – und schließen dort an, wo wir 2019 aufgehört haben.
Wie geht es nun für „Fifteen Seconds“ konkret weiter?
2023 findet das Festival erstmals dreitägig – von 14. bis 16. Juni – statt. Wir wollen gesund wachsen. Die große Internationalisierung wird nach 2023 gestartet.
15 Seconds steht für Start-up-Spirit. Wie würden Sie die Jungunternehmerlandschaft in der Steiermark charakterisieren?
Die steirische Start-up-Szene ist extrem beeindruckend. Jedes Jahr pulsiert sie ein Stück mehr, auch das Ökosystem und die Player entwickeln sich kontinuerlich weiter. Mit dem Science Park Graz haben wir hier einen europaweit führenden Inkubator, der – genauso wie die SFG – extrem gute Arbeit leistet. Auch die WKO Steiermark ist dahingehend ein wichtiger Player. Die Steiermark erfüllt schlicht alle Anforderungen und braucht auch keinen internationalen Vergleich zu scheuen. Was fehlt, ist vielleicht Selbstbewusstsein und dort und da womöglich die internationale Wahrnehmung.
Was macht den steirischen Gründergeist aus?
Die steirischen Gründer verfügen über irrsinniges technologisches Wissen, den Mut, mit ihrer Idee aus der Garage hervorzukommen. Ich bin der Meinung, dass wir hinsichtlich Start-ups durchaus mit stolzgeschwellter Brust herumlaufen dürfen.