So wohnen die Steirer in Zukunft
Wie wohnen die Steirer in Zukunft? Dieser Frage ging die Fachgruppe der WKO Steiermark mit der Bauträgerdatenbank Exploreal nach.

218 steirische Bauträgerprojekte mit Vermarktungsbeginn November 2020 wurden von der Fachgruppe Immobilien und Vermögenstreuhänder der WKO Steiermark um Fachgruppenobmann Gerald Gollenz und der Bauträgerdatenbank Exploreal genau unter die Lupe genommen. Dabei kamen einige interessante Aspekte zum Vorschein, wie die Menschen in der Region künftig leben werden. So werden statt 34 nur noch 32 Wohneinheiten pro Projekt errichtet, auch der Wohnraum (von 65,7 m2 auf 62,9 m2) wird kleiner. Das Angebot der Ein- bis Zweizimmerwohnungen steigt von 37 auf 42 Prozent an, während weniger Drei-Zimmer-Wohnungen (von 40 auf 39 Prozent) und Vier-plus-Wohnungen (von 23 auf 20 Prozent) eingeplant werden. Die Wohnfläche wird künftig also weniger, dafür gewinnen wieder die Freiflächen, wohl auch wegen der Corona-Pandemie, an Bedeutung: 98 Prozent (bisher 97 Prozent) der neuen Projekte weisen Freiflächen aus, der Balkon (60 Prozent) ist weiterhin die klare Nummer eins, Gartenanteile (21 Prozent) und Terrassen (39 %) verloren leicht an Boden. Dass das eigene Auto künftig an Bedeutung verlieren wird, glauben die Bauträger offenbar nicht: Pro Wohneinheit stehen weiter 1,38 Pkw-Stellplätze zur Verfügung. Keine Rolle spielen bei den Bauträgern Einfamilien-, Reihen-, oder Doppelhäuser, die nur noch vier Prozent des Marktes ausmachen. Der Preis für eine Bauträgerwohnung in der Steiermark liegt derzeit bei durchschnittlich 228.000 Euro, ein Anstieg um zwei Prozent gegenüber der letzten Auswertung.
Gewerbliche Projekte steigen an
Stark gestiegen ist binnen eines Jahres der Anteil der gewerblichen Bauträger (von 60 auf 69 Prozent) gegenüber der gemeinnützigen. Für Christian Krainer, Landesgruppenobmann der gemeinnützigen Bauvereinigung GBV, eine logische Konsequenz: "Ich glaube, dass im Bereich der GBV-Wohnungen die Unsicherheit über die Bewilligung der Förderprogramme des Landes Steiermark eine Zurückhaltung ausgelöst hat. Daher gibt es die Verschiebung zugunsten der gewerblichen Wohnungen. Zum anderen produzieren die GBV´s kaum bis keine Anlegerwohnungen. Wir haben in der Regel familiengerechte Wohneinheiten, was sich auch unterschiedlich im gewerblichen Sektor zum arithmetischen Mittel der Wohnungsgrößen abbildet. Mein Anregung ist, dass wir in Zukunft nicht auf die absolute Anzahl der Wohnungen abzielen, sondern zusätzlich auch auf die Größe. Da ist meines Erachtens eine Verschiebung zurück – zugunsten der GBV-Bauträger – erkennbar."