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So schützt man sein Geld vor der steigenden Inflation

Egal ob Sprit, Strom oder Lebensmittel – die aktuelle Teuerung betrifft nahezu alle Lebensbereiche. Kein Wunder also, dass sich viele um ihr Vermögen sorgen. Doch welche Anlagen und Investitionen haben in Krisenzeiten Sinn? Wir haben Finanzexperten um eine Einschätzung gebeten. 

Wie kann man sein Geld vor der Inflation schützen? Aktuell setzen die meisten Österreicher auf Sparbücher, Wertpapiere und Aktien/Fonds.
© Adobe Stock/Nuthawut Wie kann man sein Geld vor der Inflation schützen? Aktuell setzen die meisten Österreicher auf Sparbücher, Wertpapiere und Aktien/Fonds.

Der Euro ist auf dem tiefsten Stand seit 20 Jahren, zeitgleich werden die Lebenshaltungskosten immer höher. Welche Anlagen sind in Krisenzeiten wie diesen sinnvoll?

Wolfgang Ules, Leiter Nachhaltigkeit & APQM bei Schelhammer Capital Bank AG: Langfristig gesehen bieten qualitativ hochwertige Aktien, Immobilien in guter Lage sowie Gold einen guten Schutz gegen den Kaufkraftverlust des Geldes – insbesondere bei einer langfristigen Betrachtung.

Markus Kohlmeier, Obmann der Finanzdienstleister in der WKO Steiermark: Im Rahmen einer vernünftigen Anlagestrategie sollte man in erster Linie immer die Anlageziele klar definieren. Für kurzfristige Geldanlagen kommen somit – trotz Inflation – nur klassische Möglichkeiten wie Sparbücher oder Sparkonten in Frage, da diese nicht schwanken können. Mittel- bis langfristige Veranlagungen sind je nach persönlicher Risikoeinstellung idealerweise breit gestreut.

Warum ist der Zeithorizont bei Investitionen und Anlagen so wichtig? Welche Investitionen rentieren sich kurz-, mittel- und langfristig?

Ules: Kurz- bis mittelfristig kann die Inflation die Kurse von Sachwerten sehr stark negativ beeinflussen. Vor allem, wenn die Zinsen stark angehoben werden. Dann kommen nämlich auch die Kurse von Sachwerten unter Druck. Investoren bewerten ihre Aktienbeteiligungen meist niedriger, wenn die Zinsen steigen. Alternative Anlagen wie Anleihen werden bei steigenden Zinsen allerdings wieder attraktiver. Diese Neubewertung gilt ebenso für Gold und Immobilien: Der Goldpreis in USD ist in diesem Jahr trotz der hohen Inflation gefallen. Ähnliche Rückgänge drohen auch in einigen Segmenten des österreichischen Immobilienmarktes. Insbesondere dort, wo hohe Fremdkapitaleinsätze im Spiel sind.

Sind Wertpapiere wie Aktien, Fonds und ETFs generell ein guter Inflationsschutz?

Kohlmeier: Im Rahmen eines vernünftigen Gesamtkonzepts stellen Aktien, Fonds und ETFs mittel- bis langfristig eine ideale Möglichkeit dar, zumindest den Wert des Geldes zu erhalten. Sie konnten statistisch gesehen bislang die besten Erträge erzielen. Allerdings dürfen diese Produkte nicht als kurzfristiger Inflationsschutz betrachtet werden, da insbesondere in Zeiten wie diesen steigende Volatilität an den Börsen zu beobachten ist. Dies kann zu erheblichen Verlusten bei schnellem Kapitalbedarf führen.
Ules: Aktien bieten vor allem langfristig einen guten Inflationsschutz. Vorausgesetzt, es sind gute Unternehmen, die als krisenresistent gelten und ein nachhaltiges Geschäftsmodell aufweisen. Aktien-ETFs können ebenfalls einen guten Inflationsschutz bieten. Wie bei Einzelaktien zählt aber auch hier die richtige Auswahl. Nicht jeder ETF ist gleich gut geeignet.

Gibt es aktuell irgendwelche Anleger-Trends, international und national gesehen? 

Ules: In den vergangenen Jahren waren international einige Anleger-Trends zu beobachten, allen voran natürlich Krypto-Währungen. Aber auch sogenannte Meme-Aktien (Aktien, die bei Privatanlegern durch soziale Medien an Popularität gewinnen) haben großes Kapital angezogen. Beide Trends einen das hohe Risiko und die immense Schwankungsbreite dieser Anlagen. Diese Entwicklungen haben viele  reich, aber ebenso viele arm gemacht.

Kohlmeier: Im deutschsprachigen Raum sind klassische Produkte wie Sparbücher nach wie vor weit verbreitet. Es ist jedoch zu beobachten, dass insbesondere auch Bankinstitute in den letzten Jahren vermehrt auf Kapitalmarktprodukte für ihre Kunden setzen (z.B. Fonds), um den Anlegern eine Bandbreite an Möglichkeiten zu bieten, die Inflation zu schlagen. Denn die Notwendigkeit, eine positive Realrendite zu erzielen, war auch im Nullzinsumfeld und bei niedriger Inflation immer gegeben.

Welche Arten von Anlegern gibt es? Welche Verhaltensmuster werden am häufigsten beobachtet?

Kohlmeier: Häufig zu beobachten sind die folgenden beiden Verhaltensmuster: Auf der einen Seite erwarten beziehungsweise erhoffen sich viele Anleger oft kurzfristig hohe Renditen. Dass diese hohen Renditemöglichkeiten jedoch nur mit einem immensen Risiko einhergehen, wird gerne mal übersehen, wodurch es des Öfteren zum bösen Erwachen kommt. Auf der anderen Seite lassen sich Anleger teilweise durch natürliche Marktschwankungen bzw. schlechte Nachrichten verunsichern und verkaufen oftmals zu den schlechtesten Zeitpunkten, wie etwa in den Jahren 2000, 2008 oder 2020. 

Ules: Anleger überschätzen häufig ihre eigenen Fähigkeiten und tendieren deshalb dazu, zu hohe Risiken einzugehen. Kryptowährungen und Meme-Stocks sind Beispiele für „Overconfidence“. Das Gegenteil davon ist die sogenannte „Verlustaversion“, die ebenso viele Anleger trifft.

Was sind die häufigsten Fehler bzw. wovon sollte man als Anleger besser die Finger lassen? 

Ules: Abgesehen von der bereits erwähnten Overconfidence und der Verlustaversion tendieren viele Anleger zu einem gefährlichen Herdenverhalten. Sie investieren dabei in die Aktien oder Fonds, deren Kurse sich in der Vergangenheit besonders gut entwickelt haben – diese Entwicklung wird dann auch für die Zukunft erwartet. Dieses Verhalten führt häufig auch dazu, dass Anleger erst dann investieren, wenn die Kurse schon hoch sind, und erst dann verkaufen, wenn die Kurse wieder gefallen sind. Deshalb verlieren auch so viele Privatanleger trotz langfristig steigender Märkte ihr Geld mit Aktien. Aber auch zu wenig Risikobereitschaft kann auf Dauer sehr viel Geld kosten, beispielsweise wenn das gesamte Ersparte komplett unverzinst am Sparbuch liegen bleibt. Stattdessen sollte man in ein diversifiziertes Portfolio investieren. 

Kohlmeier: Im Rahmen einer vernünftigen Anlagestrategie können aber alle Fehler definitiv vermieden werden. Gespräche mit Experten können den Anlegern dabei helfen, keine unüberlegten und von Emotionen getriebenen Entscheidungen zu treffen.

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