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Sauberer Wasserstoff auf den Steilhängen

Am Weg zur CO2-Neutralität in Skigebieten stehen alternative Antriebstechnologien für Pistenraupen auf dem Prüfstand.

Prinoth hat mit dem „Leitwolf h2Motion“ eine Pistenraupe im Test, deren Verbrennungsmotor mit Wasserstoff betrieben wird. Eine vielversprechende Weltpremiere.
© Prinoth Prinoth hat mit dem „Leitwolf h2Motion“ eine Pistenraupe im Test, deren Verbrennungsmotor mit Wasserstoff betrieben wird. Eine vielversprechende Weltpremiere.

Sie sind der „Missing Link“ am Weg Richtung Klimaneutralität von Skigebieten: Pistenraupen. Tatsächlich verbrauchen die rund 2.000 Pistengeräte, die in Österreichs Skigebieten unterwegs sind, insgesamt 30 Millionen Liter Kraftstoff pro Jahr. Das bedeutet einen jährlichen Ausstoß von 40.000 Tonnen CO2. Bei leistungsstarken Geräten muss man mit 30 Litern pro Stunde kalkulieren. Die Bemühungen Richtung mehr Nachhaltigkeit bei der Pistenbewirtschaftung sind aber intensiv. Beim diesjährigen „Liftlerseminar“, dem Branchentreff der steirischen Lift- und Seilbahnbranche Mitte der Woche in Graz (siehe unten), gab der Südtiroler Pistengerätehersteller Prinoth einen Blick in die Zukunft „grüner“ Pistenpräparierung. Präsentiert wurde mit dem „Leitwolf h2Motion“ das laut Eigenangaben erste Pistenfahrzeug der Welt, das auf Wasserstofftechnologie setzt. Den „Leitwolf“ gibt es seit zwei Jahren mit einem Elektromotor, der seine Energie aus einer Wasserstoff-Brennstoffzelle bezieht. Seit Anfang dieser Wintersaison ist zudem eine Variante mit einem Wasserstoff-Verbrennungsmotor im Einsatz. In beiden Fällen sind die fünf Wasserstofftanks „huckepack“ auf der Ladefläche des Pistengeräts installiert, der Motor liefert zwischen 460 und 544 PS und ist für eine Betriebszeit von bis zu vier Stunden ausgelegt. Das Konzeptfahrzeug mit dem „Verbrenner“ wurde zuletzt beim Weltcup-Slalom in Flachau eingesetzt und soll 2025 in Serie gehen. Preis steht noch keiner fest.

Von eFuel bis Speiseöl

„Die Tests mit beiden Antriebssträngen verlaufen gut“, heißt es bei Prinoth. Die technischen Herausforderungen sind nicht klein. „Mit zunehmender Seehöhe braucht es mehr Energie, um den Wasserstoff zu lagern“, gibt Fabrice Girardoni zu bedenken. Der Obmann der Fachgruppe Seilbahnen und Geschäftsführer der Stuhlecker Bergbahnen ortet aber in der Branche „großes Interesse und hohe Bereitschaft“ für den Einsatz der neuen Technologien: „Sie sind ein echter Hoffnungsträger, um das Thema Nachhaltigkeit in den Skigebieten weiterzuentwickeln.“

Karl-Heinz Dernoscheg, Buchautor Oliver Dreier (hi.v.l.), Jürgen Roth (l.) und Fabrice Girardoni
© Helmut Lunghammer Karl-Heinz Dernoscheg, Buchautor Oliver Dreier (hi.v.l.), Jürgen Roth (l.) und Fabrice Girardoni

Abseits von Wasserstoff wird auch an anderen Alternativen zu fossilen Treibstoffen geforscht und getestet. Neben Prinoth hat auch Kässbohrer Modelle mit Elektromotor. Limitierender Faktor bleiben aber Gewicht, Preis und Ladezeit, weswegen derartige Geräte vor allem zum Loipenspuren zum Einsatz kommen.  Bei Kässbohrer werden zudem eFuels getestet. Und auf der Planai läuft diesen Winter ein Pistengerät im Probebetrieb, das mit HVO-Fuel betankt wird. Bei „Hydrotreated Vegetable Oil“ handelt es sich um einen synthetischen Treibstoff, der aus biologischen Abfällen gewonnen wird.


Viel Neues beim „Gipfeltreffen“ der steirischen Seilbahnbranche 

Beim traditionellen „Liftlerseminar“ trafen sich kürzlich Vertreter der Seilbahnbranche zum Austausch. Mit dabei waren auch prominente Ehrengäste und Experten, die Neuerungen aus der Branche präsentierten. Fazit: Nach einer überraschend guten Saison will man den „Schwung“ auch mit in die Zukunft nehmen. 

Großer Andrang herrschte kürzlich im Aiola im Schloss St. Veit, als sich die Seilbahnbranche beim traditionellen „Liftlerseminar“ zum Austausch traf. Neben zahlreichen Branchenvertretern konnte Fachgruppenobmann Fabrice Girardoni auch eine ganze Riege an Ehrengästen begrüßen. So folgten etwa WKO-Steiermark-Direktor Karl-Heinz Dernoscheg, der Vizepräsident des steirischen Skiverbandes Karl Fischbacher, Tourismus-Spartenobmann Johann Spreitzhofer sowie Motivationstrainer Oliver Dreier der Einladung. 

Girardoni sprach von einer „respektablen Saison“, mit Blick in die Zukunft sagte er: „Wir sind anpassungsfähig. Jetzt gilt es, geschickt zu investieren und nachhaltiger zu werden.“ Eine Möglichkeit, den CO2-Ausstoß zu senken und damit dem Klimawandel gegenzusteuern, zeigte der Obmann des Energiehandels, Jürgen Roth, in seinem Exkurs zu den E-Fuels auf. Die klimaneutral erzeugten synthetischen Treibstoffe würden vor allem bei schwerem Gerät wie Pistenraupen sinnvoll sein, sagte er. Einen weiteren möglichen Meilenstein in klimafreundlicher Pisten-Infrastruktur präsentierte Andreas Muigg vom Unternehmen Prinoth: die erste Pistenraupe mit Wasserstoff-Antrieb (siehe oben). 

Mit einer Ehrenurkunde wurden schließlich die Betreiber der „Wimmerlifte“ in Eggersdorf – Roswitha und Josef Wimmer – bedacht, die die Lifte wegen des Schneemangels nach einem halben Jahrhundert Betrieb heuer für immer abgeschaltet haben. In 50 Jahren haben sie es vielen Grazer Familien ermöglicht, erste Schwünge im Schnee zu ziehen und so die Liebe zum Skisport zu entdecken.


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