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Potenzial auf der Insel des Wachstums

Irland hat Corona und Brexit gut verdaut. Das Land zieht internationale Investoren an und gilt als EU-Spitzenreiter beim Konjunkturwachstum.

Blick auf Dublin am Fluss.
© Adobe Stock/tilialucida; KK „Silicon Docks“: Globale Technologieriesen haben in Dublin ihre Europazentrale.

Grün ist dieser Tage Modefarbe in Irland. Grund ist der Saint Patrick’s Day (17. März), an dem man in Irland (aber auch in Nord-irland, in der kanadischen Provinz Neufundland sowie in so ziemlich jedem Irish Pub auf der Welt) des irischen Bischofs Patrick gedenkt, der im 5. Jahrhundert lebte und als erster christlicher Missionar in Irland gilt. 

Grün leuchtet aber auch die aktuelle Wirtschaftsbilanz der Republik. So weist das nationale Statistikamt in Dublin für das vergangene Jahr ein Wirtschaftswachstum von zwölf Prozent aus.

Getragen wird dieser Konjunkturschub von einer irischen Besonderheit: nämlich einer überdurchschnittlich starken Präsenz internationaler – vor allem nordamerikanischer – Großkonzerne. Fast alle großen Tech-Giganten wie Apple, Twitter, Amazon, Tinder, Microsoft, Google und Meta (Facebook, Instagram, WhatsApp) haben ihre europäischen Zentralen auf der Insel. 

Sie werden mit großzügigen Steuervorteilen angelockt und nutzen das Land als Eingangstor zum EU-Binnenmarkt. Mittlerweile macht dieser multinationale Sektor fast 56 Prozent der gesamten irischen Wertschöpfung aus und verzeichnete zuletzt ein Plus von 19,4 Prozent. Auch Indus-trie (plus 23 Prozent) und Bau (plus 14,4 Prozent) wuchsen über-durchschnittlich.

Schlupfloch in die EU

Irland gilt wirtschaftlich als ein Brexit-Gewinner. Schuld daran ist die Sonderstellung des Nachbarstaats Nordirland. So kam es 2020 zwar zum Austritt des Vereinigten Königreichs (UK) aus der EU, Nordirland blieb aber Teil des EU-Binnenmarkts. Damit sollte ein reibungsloser Waren- und Personenverkehr zwischen Irland und Nordirland gewährleistet bleiben, um ein Wiederaufflammen des opferreichen Konflikts zwischen Protestanten, die zu Großbritannien gehören wollen, und katholischen Nationalisten, die eine Wiedervereinigung mit der Republik Irland wünschen, zu verhindern.

Als Folge kreierte man zwischen Nordirland und Großbritannien eine Zollbinnengrenze. De facto profitiert davon aber zum einen Nordirland – da es in einer Art Zwitterposition sowohl nach Irland als auch nach Großbritannien exportieren kann –, zum anderen aber auch Irland, da es als Schlupfloch Richtung EU genutzt wird. Zumindest nahm der Lkw-Verkehr von Irland Richtung europäisches Festland sprunghaft zu. Konkrete Zahlen gibt weder für das eine noch das andere, da die EU bislang keinen Zugriff auf britische Zollstatistiken bekam.

Chancen für Green Tech

Erst Anfang März handelten Großbritannien und die EU einen Kompromiss aus: Die EU stimmte zu, dass Waren, die künftig aus Großbritannien nach Nordirland exportiert werden und dort bleiben, also nicht über Irland weiter in die EU gelangen, weit weniger Kontrollen unterliegen. Nur Waren, die von Großbritannien über Nordirland weiter in die EU geschafft werden, müssen weiter eine Zollabfertigung und Kontrollen durchlaufen. Damit sollte es zu einer Normalisierung kommen, erwartet Josef Treml, Österreichs Wirtschaftsdelegierter in Dublin.

Für Österreich ortet er vor dem Hintergrund notwendiger Energiesparmaßnahmen, aber fehlenden Know-hows vor allem im Bereich „Green Building“ (Haustechnik, Fenster, Isolierungen) noch Potenzial. Nach einem Totaleinbruch 2020 durch Corona wieder erfreulich angesprungen ist der bilaterale Handel (siehe Artikel rechts). So gibt es für 2022 beim Export nach Irland ein Plus von 26 Prozent, Importe aus Irland nahmen um 45 Prozent zu. 


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