Mann montiert PV-Module auf dem Dach.
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Montagefehler bei PV-Modulen können teuer zu stehen kommen

Von der Statik über die Nutzungsdauer bis zu Haftungsfragen: Was bei der Montage von PV-Modulen zu beachten ist. Ein Experte klärt auf.

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Aktualisiert am 05.08.2023

Der Sonnenstrom-Boom setzt sich weiter fort: Im Vorjahr wurden so viele PV-Anlagen errichtet wie nie zuvor, berichtet der Bundesverband Photovoltaik Austria: Erstmals wurde die Gigawatt-Grenze geknackt. Experten gehen davon aus, dass der PV-Boom auch über das heurige Jahr hinaus anhalten dürfte. Doch was ist bei der Montage der Module auf Dächern zu beachten?

„Neben der Statik geht es um  die Sicherheit und die Nutzungsdauer“, bringt es Dachdecker-Innungsmeister Helmut Schabauer auf den Punkt. Die Rolle des Dachdeckers sei bereits im Vorfeld der PV-Modul-Montage nicht zu unterschätzen, weil er als Fachmann den Zustand der Dacheindeckung beurteilen könne. Dies sei dringend anzuraten. „Wenn die Nutzungsdauer des Daches nur mehr wenige Jahre beträgt, eine PV-Anlage aber auf 25 Jahre ausgerichtet ist, muss die gesamte Anlage bei Wassereintrittsschäden wieder abgenommen werden“, warnt er vor bösen Überraschungen. 

Mehrlast durch die Kollektoren

Weiters sei auch die Statik des Dachstuhls von Profis zu überprüfen, ob dieser der Mehrlast durch die Kollektoren standhält. „Denn das ist ein beträchtliches Zusatzgewicht“, gibt er zu bedenken. Nicht weniger wichtig sei es, bei der Montage der PV-Module auf die Sicherheit zu achten. Gesetzlich vorgeschrieben sind unter gewissen Voraussetzungen etwa Gerüste und individuelle Schutzausrüstungen für die Arbeitnehmer. „Darauf wird in der Praxis leider nicht immer ausreichend geachtet. Wird bei einem Unfall eine (grobe) Fahrlässigkeit attestiert, kann auf dem Regressweg der Bauherr zur Verantwortung gezogen werden“, mahnt Schabauer zur Vorsicht.

Auch bei der Wahl der Ziegel könne der Dachdecker gut beraten. „Es gibt schon mehrere Hersteller, bei deren Dachziegel sich PV-Module mühelos integrieren lassen“, betont er. Ist die Anlage einmal im richtigen Neigungswinkel zur Sonne installiert, können Elektriker die Anlage fachgerecht anschließen und in Betrieb nehmen.