Neue Regeln für die Sanierungsförderung
Statt mehrjähriger Annuitätenzuschüsse soll es künftig verstärkt einmalige Förderbeiträge geben. Bauinnung begrüßt die Reform.

Kürzlich wurde seitens der steirischen Landesregierung eine Reform der Förderungen für die Wohnhaussanierung präsentiert: Damit wurden die Sanierungsförderungen auf neue Beine gestellt. Im Kern dreht es sich um eine Vereinfachung der verschiedenen Förderschienen: Statt mehrjähriger Annuitätenzuschüsse, die einen Bankkredit voraussetzen, soll es verstärkt einmalige Förderbeiträge geben. Die Förderungen bewegen sich je nach Umfang der Sanierungsmaßnahmen zwischen 15 Prozent („Kleine Sanierung“) und 30 Prozent (Umfassende energetische Sanierung, Maßnahmen für barrierefreies Wohnen) der förderbaren Kosten. Neue Regeln gelten auch bei der Assanierung, bei der eine deutlich niedrigere Mietobergrenze eingezogen wird, damit der Wohnraum leistbar bleibt. Sowohl bei den Assanierungen als auch beim „Barrierefreien Wohnen“ wurden die Förderbeitrage gar verdoppelt.
"Erfreuliche Konsenslösung"
Ein Schritt, der seitens der steirischen Bauinnung vor dem Hintergrund steigender Energiepreise und in Hinblick auf den Klimaschutz als „erfreuliche Konsenslösung“ begrüßt wird, wie Innungsmeister Michael Stvarnik betont: „Wir haben in der Vergangenheit immer wieder auf den Handlungsbedarf in dieser Angelegenheit hingewiesen und entsprechende Vorschläge eingebracht. Die nun beschlossenen Maßnahmen kommen den bereits erfolgten Änderungen bei den Geschosswohnbauförderungen, aber auch den gesellschaftlichen Bedürfnissen und jenen der Bauwirtschaft entgegen.“
Für die steirische Bauwirtschaft mit ihren 3.000 Mitgliedsbetrieben und 15.000 Mitarbeitern stelle der geförderte Wohnbau ein wesentliches Standbein dar. „Für den Bau, der der Konjunkturmotor schlechthin ist, ist es essenziell und ein Anliegen, leistbaren Wohnraum in der Steiermark zu schaffen und weiter zu verbessern“, so Stvarnik.
Wie Sanierungen die Wirtschaft beflügeln
Tatsächlich sind Sanierungen ein veritabler Impulsgeber für die heimische Wirtschaft: So wurde in Untersuchungen festgestellt, dass ein Förder-Euro in der Sanierung rund sechs bis sieben Euro an wirtschaftlichem Output mit sich bringt. In Hinblick auf rund 8.000 Wohneinheiten, die im Schnitt jährlich gefördert saniert werden, und knapp 2.000 Wohneinheiten, die pro Jahr in der grünen Mark gefördert neu gebaut werden, ist die Sanierungsförderung also ein beträchtlicher Wirtschaftsturbo, der sowohl Arbeitsplätze als auch Wertschöpfung in der Region sichert. Vom weiß-grünen Wohnbaubudget – insgesamt 52 Millionen Euro – fließen heuer 29,1 Millionen Euro in Sanierungen und 20,5 Millionen Euro in den Neubau.