Mütter, Nachbarn und Gründerinnen
Steirische Jungunternehmer trotzen 2020 der Corona-Krise, wie das Beispiel dreier Mütter und Nachbarinnen zeigt.

2.093 Gründungen gab es in der Steiermark im ersten Halbjahr 2020, trotz der Coronakrise der achthöchste Wert im langjährigen Vergleich. Und auch im zweiten Halbjahr wird im Steirerland wieder eifrig gegründet, die folgende Geschichte aus Deutschlandsberg ist dennoch etwas Besonderes: Denn hier entschlossen sich jüngst drei Jungmütter (je zwei Kinder), die auch noch Nachbarinnen sind, parallel zu Jungunternehmerinnen zu werden. Bianca Müller, ihr Schwesterherz Sandra Kollegger und Carina Ostheimer wohnen in Preding Tür an Tür, die Gewerbe könnten aber unterschiedlicher kaum sein.

Die 37-jährige Sandra etwa stand sieben Jahre lang an der Seite von Haubenkoch Andreas Döllerer und entwickelte nun ihre eigene Geschäftsidee. Foodstyling, Kochkurse und als Privatköchin für häusliche Veranstaltungen sollen das künftige Erfolgsrezept ausmachen. Verfeinert wird das Konzept durch den Ehemann, der als Sommelier den Wein empfehlen kann. Als Fotografin – der primäre Wunsch ist die Produktfotografie – tritt künftig Bianca (33) ins Blitzlicht. Sie arbeitete vor der Karenz sechs Jahre lang in einem Architekturbüro, danach kümmerte sie sich um den Hausbau, nun folgt sie ihrer Passion. Biancas Motto: „Man muss ins kalte Wasser springen.“

Das dachte sich auch Carina (31), die seit Oktober im freien energetischen Gewerbe mit „Holistic Pulsing“ arbeitet. Bei dieser Körperarbeit werden die Selbstheilungskräfte durch sanfte Berührung aktiviert. "Ich bin auch schon im Verkauf tätig gewesen und haben mich im Fitnessbereich selbständig gemacht. Danach haben wir Haus gebaut, da blieb nun vorerst ein Raum frei und habe mich aus einem Bauchgefühl heraus nun wieder selbständig gemacht", schmunzelt Carina, die an den Abenden (wenn die Kinder im Bett waren) die Homepage erstellt hat und Werbung auf Facebook und via Flyer vorbereitete.