Zapfsäule
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Künftig ist mehr Alkohol statt "Tiger" in den Fahrzeugtanks

Im Kampf gegen Treibhausgase ist E10 ein neues Kürzel an den Zapfsäulen. Welche Änderungen zu beachten sind.

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Aktualisiert am 05.08.2023

An vielen heimischen Spritstationen sind sie schon zu sehen: die Plaketten Super95 E10, die mit Umstellung von Winter- auf Sommerware Ende März/Anfang April die Ablöse von Super95 E5 sichtbar signalisieren. Harald Pfleger, FG-Obmann der Garagen-, Tankstellen- und Serviceunternehmungen, mit den Hintergründen dazu: „Die Verpflichtungen der Treibhausgaseinsparungen können durch die Einführung von E10 etwas leichter erfüllt werden, weil in  jedem Liter Super E10 Superkraftstoff im Schnitt zehn Prozent mehr Bio-Ethanol enthalten ist als noch im Vorjahr.“

Harald Pfleger
© Foto Fischer Harald Pfleger


"Die Verpflichtungen der Treibhausgaseinsparungen können durch die Einführung von E10 etwas leichter erfüllt werden."


Was Tankstellenpächter jetzt erledigen müssen

Vor der ersten Belieferung mit E10 müssen unbedingt sämtliche vorhandenen Super95 E5-Aufkleber durch Super95 E10-Aufkleber ausgetauscht werden. Die Beschilderung im Füllschacht ist ebenfalls anzupassen. Die dazu notwendigen Aufkleber können gratis in der WKO Steiermark bestellt werden: gts@wkstmk.at.  Der Tankbestand von E5 ist für die erste E10-Lieferung unerheblich, da die Produkte mischbar sind. Pfleger empfiehlt allerdings, den Tankbestand von E5 vor der ersten E10-Lieferung nach Möglichkeit soweit es geht herunterzufahren. 

Keine Eichpflicht für E10-Zapfsäulen 

Die Eichung der E10-Zapfsäulen erübrigt sich, da die Dichte bei beiden Kraftstoffen ident ist. Allenfalls sind Kassenumprogrammierungen vorzunehmen. In jedem Fall ist es ratsam, so Pfleger, bezüglich einer allfälligen Änderung der Intervalle für die Überprüfung von Dichtungen oder Füllstandsanzeiger mit dem Anlagenbauer Kontakt aufzunehmen. Pfleger geht aber davon aus, „dass Tankstellenpartner im Agenturverhältnis von ihren Mineralölkonzernen bzw. Energiehändlern rechtzeitig über den Zeitpunkt der Umstellung informiert werden. Alle Maßnahmen für die Umstellung müssen von den Konzernen bzw. Energiehändlern gesetzt werden.“

Wenn Fahrzeuge den Neuen nicht „vertragen“

Eigenhändlern wird empfohlen,  sich mit ihren Treibstofflieferanten in Verbindung zu setzen, um rechtzeitige Vorkehrungen zur Produktumstellung treffen zu können. Über die Homepage www.e10tanken.at kann man die E10-Verträglichkeit für sein Fahrzeug sowie allgemeine Informationen rund um E10 abrufen. Daher empfiehlt Pfleger, das Informationsblatt, das auf der Homepage als Download zur Verfügung steht,  gut sichtbar im Zapfsäulen- und Kassenbereich zu platzieren. Wichtige Zusatzinformation: Oldtimer bzw. ältere Fahrzeuge, die nicht mit E10 betankt werden können, müssen auf Premiumprodukte wie Super plus E5 zurückgreifen. Tankstellenbetreiber, die bis dato noch nicht mit E10 beliefert wurden, sollten sich am besten gleich direkt mit ihrem Lieferanten in Verbindung setzen.