Maßgeschneidertes Jubiläum voller Trends und Traditionen
Seit 140 Jahren besticht die Schneiderei Woschner in Leoben durch die hohe Kunst der Maßschneiderei, die immer „in“ ist.

1882 gründete Jakob Woschner das Unternehmen in der Leobener Waasenstraße 11, seit 1976 führt Hans Woschner nun in vierter Generation die Geschäfte. Das Geschäftslokal wurde immer wieder ein wenig erweitert, auch, um der Werkstätte mehr Platz bieten zu können. „Herr Woschner ist einer der Allerletzten, der die speziellen Berguniformen anfertigt“, weiß Astrid Baumann, Obfrau der WK-Regionalstelle in Leoben.

Seit 1882 reicht das Repertoire der bergmännischen Bekleidung von der maximilianischen Bergtracht über den mustergeschützten Bergkittel bis hin zum Galarock des Bergmannes, den Biberstollen. Dass Tracht die Moderne trifft, sieht man in dem Geschäft in allen Ecken. Ins Auge stechen etwa Rucksäcke und Taschen von italienischen und niederländischen Produzenten, die aus recycelbaren oder gar veganen Stoffen hergestellt wurden.

„Wir sind, wenn es möglich ist, viel auf Messen unterwegs. Da haben wir den Vorteil, dass viele Hersteller mit einer kleinen Firma wie uns zusammenarbeiten wollen“, nickt Beatrix, Gattin von Hans Woschner. Keineswegs zu erwarten war beim Zutritt ins Geschäft auch, dass die Woschners mit einem der besten Fußballer aller Zeiten zusammenarbeiten. Der Italiener Alessandro Del Piero, Legende von Juventus Turin, ging nach seinem Karriereende unter die Designer, Woschner vertreibt als Einziger in Österreicher nun seine Sportbrillen und Jacken.

Trotz bester Aussichten für seine Maßschneiderei plagen Hans Woschner Nachfolgesorgen: „Die Kinder werden meine Nachfolge nicht antreten, ich bin auch schon 70 Jahre alt. Es hat auch schon Leute gegeben, die sich für das Unternehmen interessiert haben. Aber die Einstellung hat sich stark geändert, viele wollen nicht immer im Geschäft stehen und viel Freizeit haben. Ich hoffe, dass sich noch jemand finden wird, denn es war noch nie so viel Geschäft wie derzeit.“