Erste Lichtblicke nach zwei harten Corona-Jahren
Der steirische Handel konnte 2021 ein Umsatzplus von 12,5 Prozent erzielen. Doch nicht alle Branchen können jubeln.

Leichtes Aufatmen im Handel, es geht wieder bergauf – das belegt die aktuelle Economia-Analyse zum zweiten Corona-Jahr 2021. So konnte der steirische Handel im Vorjahr mit Netto-Jahresumsätzen von 19,6 Milliarden Euro ein nominelles Plus von 12,5 Prozent erzielen. Gegenüber dem Vorkrisenniveau 2019 entspricht dies einem Wachstum von plus 6,2 Prozent.
Zweistelliges Minus im Modebereich
Doch nicht überall zeige sich bereits der so lange erwartete Silberstreif am Horizont, die Entwicklungen seien je nach Branche höchst unterschiedlich, erklärt der steirische Handelsobmann Gerhard Wohlmuth: „So weist etwa der Einzelhandel insgesamt ein Konjunkturplus von 4,4 Prozent aus. Hier konnte der Online-Handel 2021 im Steirerland ein nominelles Wachstum von plus 29,3 Prozent erreichen und die Umsätze im Vergleich zum Vorkrisenniveau 2019 um plus 52,8 Prozent steigern. Im Gegensatz dazu bilanzieren die modischen Branchen 2021 zwar im Vergleich zu 2020 mit einem Umsatzschnitt von minus 0,3 Prozent ,ausgeglichen‘ – doch das bedeutet noch immer ein Minus von 11,7 Prozent im Vergleich zu 2019.“
Bei den Umsätzen hingegen punkten konnte 2021 neben Apotheken und Drogerien (kumuliert auf beide Pandemiejahre: plus 7,3 Prozent) und dem Lebensmitteleinzelhandel (kumuliert: plus 5,9 Prozent im Vergleich zu 2019) auch die Kfz-Wirtschaft mit einem nominellen Umsatzplus von 13,9 Prozent. Auch der Großhandel legte mit Netto-Umsätzen von rund 10,4 Milliarden Euro (plus 16,5 Prozent) zu. Bereinigt um die massiven Preissteigerungen von 10,4 Prozent (Rohstoff- und Güterverknappung, Logistikprobleme), entspreche das aber nur einem Wachstum von plus 6,1 Prozent, so die Economia-Studienautoren.
Mehr Beschäftigte als vor der Krise
„Die Richtung in den meisten Branchen stimmt positiv, wir hoffen jetzt, dass dieser Aufwärtstrend aber endlich auch die so schwer von der Pandemie betroffene Mode- und Freitzeitbranche erreicht“, ergänzt Wohlmuth. Und auch bei den Beschäftigten habe man Grund zur Freude, so Wohlmuth: „Nach dem Rückgang 2020 konnte im Vorjahr mit plus 2,6 Prozent wieder ein schöner Zuwachs erreicht werden. Wir liegen damit 1,4 Prozent über dem Vorkrisenniveau.“