Kundennähe als oberstes Gebot
Knapp 1.000 Händler tummeln sich im Industriebezirk Leoben, viele setzen nun auf Online-Handel und Kundengespräche.

Seit 14 Jahren thront das Leoben City Shopping (kurz LCS) in der Montanstadt, auf einer Verkaufsfläche von rund 22.000 Quadratmetern tummeln sich in fast 90 Shops auf zwei Etagen über 600 Mitarbeiter. Unter normalen Umständen jedenfalls: Denn wegen des Lockdowns läuft der Betrieb auf Sparflamme, neben Nahversorgern (Eurospar, Bäckerei Köck, Reformstark Martin), Drogerien (Bipa, Müller, DM) haben nur noch die Handyshops regulär geöffnet. „Natürlich sind wir auch ein Nahversorger und natürlich haben wir auch am ersten Tag des Lockdowns im Center Bewegung gehabt. Aber die war marginal, nicht mit normalen Tagen zu vergleichen“, so Centermanager Christian Trampus. Einige der fix geschlossenen Märkte wie Media Markt setzen auf „Click & Collect“. „Bei einem anderen Geschäft hat die Umstellung auf dieses System leider noch nicht geklappt, da das für die Betriebe gar nicht so einfach ist“, sagt Trampus. Nachsatz: „Jetzt erwischt es uns schon wieder, wenn die Menschen ihr Weihnachtsgeld bekommen. Das ist eine große Katastrophe für den Handel und die weiteren betroffenen Branchen.“
"Jetzt sitzen wir wieder ohne Kundschaft da"
Auch Jürgen Felser von Uhren und Schmuck Felser in Leoben ist enttäuscht: „Jeder hat sich auf das Weihnachtsgeschäft eingestellt und jetzt sitzen wir wieder ohne Kundschaft da. Der Lockdown wäre nicht notwendig gewesen, wenn die Regierung schon früher auf die Gesundheitsexperten gehört hätten.“ Felser bietet im Lockdown dennoch ein umfassendes Kundenservice an, per Mail oder Anruf ist er an Werktagen (10 bis 16 Uhr) erreichbar. Felser: „Langweilig wird mir zum Glück nicht, da ich viele Reparaturen zu machen habe. Aber ein Dauerzustand können diese Lockdowns auch nicht sein.“