In Nigeria baut man auf rot-weiß-rote Lehrausbildung
Mit steirischer Hilfe wurde in Enugu eine Berufsschule für Installateure, Hochbauer und Elektriker realisiert. Aktuell werden 100 Fachkräfte ausgebildet.

Die duale Lehrausbildung nach rot-weiß-rotem Vorbild macht nun auch in Afrika Schule: So wurde in der nigerianischen Stadt Enugu kürzlich eine Berufsschule für Installateure, Hochbauer und Elektriker nach österreichischem Vorbild realisiert. Das Interesse an einer Ausbildung zur Fachkraft ist gewaltig: Mehr als 3.000 Menschen haben sich um eine Lehrstelle beworben, davon haben 100 eine fixe Zusage bekommen. So absolvieren seit November 20 angehende Installateure, 20 Hochbauer und 60 Elektriker die neunmonatige Ausbildung.
Grazer als Mastermind hinter dem Projekt
Finanziert und gefördert wird das Bildungsprojekt mit dem Namen COPS (Centre of Practical Skills) vom ICMPD (International Centre for Migration Policy Development), das wiederum auf Unterstützung aus Österreich zurückgreift. Einer der Masterminds hinter dem Projekt ist Miroslav Mitic. Der gebürtige Grazer fliegt immer wieder nach Nigeria, wo er die Fortschritte des Projekts vor Ort überwacht und sich selbst als gelernter Installateur und späterer Projektmanager mit seinem Know-how einbringt. „Wir sind überzeugt, dass das duale Ausbildungssystem mit der Kombination aus Theorie und Praxis das beste ist“, sagt er.
So entfallen 70 Prozent der Ausbildung auf praktische Arbeit, weitere 30 Prozent werden in der Berufsschule absolviert. „Wir arbeiten mit den Auszubildenden direkt auf Baustellen vor Ort, so kann das Lehrpersonal am besten Know-how vermitteln“, sagt Mitic. Die Lehrer werden übrigens von österreichischen Fachkräften ausgebildet. Zahlreiche rot-weiß-rote Betriebe unterstützen das Projekt.
Wegen der großen Nachfrage wird nun bereits ein weiterer Ausbau auf dem Campus der Godfrey Okoye Universität angedacht, wo die Berufsschule angesiedelt ist. „Wir möchten noch zusätzliche Lehrberufe anbieten und in den Berufssparten Dachdecker, Spengler und Zimmerer Ausbildungsmöglichkeiten etablieren“, schließt Mitic.