Harte Einschnitte für Friseure
Die Verlängerung des Lockdowns trifft auch die Friseure massiv. Viele Unternehmer aus der Branche bangen um ihre Existenz.

Auch wenn die Verlängerung des Lockdowns aus gesundheitspolitischer Sicht wohl alternativlos war: Wie für viele Betriebe ist der neuerliche Stopp auch für die Friseure eine veritable Katastrophe – und viele bangen um ihre Existenz. So wird die Situation von Woche zu Woche schwieriger, wie Innungsmeisterin Doris Schneider betont: Unterstützungsmaßnahmen wie Fixkostenzuschuss, Verlustersatz oder Ausfallsbonus seien zwar hilfreich, könnten aber meist nur das Nötigste abdecken. So wird die Akuthilfe zum Tropfen auf den heißen Stein.
Gleichzeitig klettert die Zahl der Arbeitslosen in der Branche in ungeahnte Höhen: Im Dezember waren bundesweit um 65 Prozent mehr arbeitslose Friseure gemeldet als im Jahr davor. „Für die Betriebe wird es immer schwieriger, die Kurzarbeitslöhne vorzufinanzieren“, sagt Schneider. Und die Friseure tragen hier eine große Verantwortung, immerhin beschäftigen 656 der insgesamt 1.504 Unternehmen einen oder mehrere Mitarbeiter.
Sicheres Umfeld in den Salons
Für die Innungsmeisterin hat es oberste Priorität, dass die Betriebe ihre Pforten bald wieder öffnen können: „Wir möchten arbeiten und tun alles dafür, die Sicherheit unserer Kundinnen und Kunden zu gewährleisten.“ Um ein sicheres Umfeld in den Salons zu schaffen, wurden die Hygiene- und Schutzmaßnahmen noch einmal intensiviert: Künftig werden FFP2-Masken verwendet, weiters werden Schnelltestungen durchgeführt.
Die Branchenvertreterin appelliert an die Stammkunden, „ihren“ Unternehmen in dieser schwierigen Zeit die Treue zu halten: „Sie handeln verantwortungsbewusst und müssen hohe Verluste in Kauf nehmen.“ Kein Verständnis hat die Innungsmeisterin indes für jene schwarzen Schafe, die trotz verordneter Schließung weiterhin ihre Dienstleistung anbieten. „Jenen, die sich unfaire Vorteile verschaffen wollen, muss konsequent die rote Karte gezeigt werden. Das ist nicht nur eine Frage der Fairness und Steuergerechtigkeit, sondern auch im Interesse der eigenen und der öffentlichen Gesundheit.“