Große Herausforderungen für das Gewerbe und Handwerk
Laut einer aktuellen KMU-Umfrage spüren rund drei von vier Betrieben aus dem Gewerbe und Handwerk die Auswirkungen des Ukraine-Krieges.

Gestiegene Kosten für Rohstoffe, explodierende Energiepreise, Materialengpässe: 72 Prozent der Unternehmen im Gewerbe und Handwerk in der Steiermark sind von den Auswirkungen des Krieges in der Ukraine betroffen. Das geht aus einer aktuellen Konjunkturumfrage der KMU Forschung Austria für das Gewerbe und Handwerk im zweiten Quartal hervor.
Dabei war die Konjunktur in der Branche im ersten Quartal noch auf Aufholjagd: Die Auftragseingänge bzw. Umsätze sind in den ersten drei Monaten des Jahres um 3,9 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum gestiegen – auch wenn sie immer unter dem Vor-Corona-Niveau lagen. Selbst im zweiten Quartal war die Geschäftslage mit plus elf Prozentpunkten noch besser als im Vorjahreszeitraum.
Keine rosigen Aussichten für das dritte Quartal
Doch die Aussichten für das dritte Quartal sind nicht gerade rosig: Die Erwartungen im Hinblick auf Auftragseingänge bzw. Umsätze sind mit plus drei Prozentpunkten deutlich gedämpfter als zuletzt (+13 Prozentpunkte),. „Wenn die Konjunkturlokomotive Bau einbricht, hat das massive gesamtwirtschaftliche Auswirkungen – und natürlich auch auf das Bauhilfs- und Baunebengewerbe“, blickt Spartenobmann Hermann Talowski sorgenvoll in die Zukunft. „Die Aussichten für das dritte Quartal sind so schlecht wie zu Covid-Zeiten und in der Finanzkrise.“
Paradox ist, dass die Auftragsbücher der Unternehmen bis Ende des Jahres gut gefüllt sind, aber zahlreiche Projekte mangels Material oder auch Personalmangel gar nicht umgesetzt werden können. Dementsprechend planen 22 Prozent der Betriebe, den Mitarbeiterstand bis September um durchschnittlich 5,7 Prozent zu erhöhen, sieben Prozent wollen indes Personal abbauen.