Grazer surfen auf der Erfolgs-Wellenlänge
Barbara Sekulovska und Thomas Lechner feiern mit Luminous Red weltweit Erfolge. Denn auch wenn das Licht „kalt“ ist, sind die gesundheitlichen Aspekte ihrer rot leuchtenden „Lampen“ richtig heiß.

weZuerst die USA, dann back to the roots ins Steirerland, genauer gesagt in den Grazer Science Park. Barbara Sekulvoska und Partner Thomas Lechner sind mit ihrem Start-up Luminous Red sozusagen den umgekehrten Weg gegangen. Doch dieser war erfolgsentscheidend, wie auch die Expertenjury bei der Wahl der „Top 30 unter 30“ mit den meisten Nennungen unterstreicht. „Uns war klar, dass wir zuerst jenen Markt überzeugen müssen, wo bereits eine große Schicht an Kunden ist. Denn mit unseren speziellen ,Rotlicht-Lampen‘ bespielen wir das Feld des Biohackings, das hierzulande erst in den letzten beiden Jahren langsam in den Fokus einer breiteren Öffentlichkeit kommt“, erklärt die junge Gründerin.
Im Gegensatz zur internationalen Forschungswelt: Tausende Paper rund um den Globus befassten sich mit der Thematik, wie man menschliche Biologie mit Technologie entsprechend verbinde, um das bereits im Körper Vorhandene zielgerichtet zu verbessern, so Sekulovska. Und genau hier setzt sie gemeinsam mit Lechner an: „Zahlreiche wissenschaftliche Studien haben den positiven Einfluss von sehr speziellen Lichtwellenlängen auf die Mitochondrien, die Kraftwerke in den Zellen, bestätigt. Vereinfacht gesagt lösen sie bestimmte chemische Prozesse aus und sorgen für mehr Energie.“
Vom Laser zum LED
Doch bislang wurden diese Effekte nur in der Medizin mittels Laser für bessere Wundheilung, in der Schmerztherapie oder als Entzündungshemmer genutzt, ein System für die breite Masse fehlte. Gemeinsam mit Lechner hat sie sich also daran gemacht, eine „Lampe“ mit LEDs zu entwickeln, die eben nur genau diese Wellenlängen aussendet. „Und auch wenn das rote Licht mit Wärme assoziiert wird, so kann ich beruhigen: Das Licht ist kalt. Es hat nichts mit Omas Rotlichtlampe zu tun“, erzählt Sekulovska mit einem Augenzwinkern und erklärt: „Wir haben uns das, was die Natur sowieso bereithält, zunutze gemacht. Denn diese Wellenlängen sind ja auch im Sonnenlicht vorhanden. Nur ist der Output unseres Systems um ein Vielfaches höher: Eine Stunde in der Mittagssonne bedeuten zehn Minuten vor den Lampen. Und das ohne jene schädliche Strahlen im Sonnenlicht, die die Haut belasten.“
Seit drei Jahren sind die Wellness-Lampen auf dem Markt, den europäischen Raum bedient das Start-up aus seinem Lager in Graz, den Rest der Welt über ein internationales – das Gros geht nach wie vor in die Vereinigten Staaten. Dort sei die Biohacking-Community viel länger aktiv, doch auch im europäischen Raum würden es immer mehr werden: „Die Community ist das Wichtigste. Wir tauschen uns aktiv aus. Die vielen Use-Cases unserer Kunden, etwa zur Regeneration nach Trainings, zur Stimmungsaufhellung, als Ausgleich nach stressigen Zeiten oder um fit in den Tag zu starten, nehmen wir zum Anlass, um mit wissenschaftlichen Einrichtungen weiter zu forschen und unser System weiterzuentwickeln.“
Quergefragt:
Wie laufen die Geschäfte in Corona-Zeiten?
Sehr gut. Wir haben unsere Umsatzprojektionen um 250 Prozent übertroffen.
Ist das rote Licht nur für Menschen gut?
Es gibt Studien zum positiven Einfluss auf Tiere, etwa Hunde mit Arthritis.
Was ist das Ziel in den kommenden Jahren?
Weiter forschen und entwickeln.
Alle weiteren Informationen zum Unternehmen auf https://luminousred.com