Grazer App nimmt Fake-News ins Visier
Der automatisierte Fakten-Checker des Grazer Start-ups „Factinsect“ hilft mittels künstlicher Intelligenz bei der Orientierung in der digitalen Informationsflut.

Fake-News!!! Auch wenn Donald Trump die Welt nicht mehr mit seinen präsidialen Twitterbotschaften in Atem hält, so haben die letzten vier Jahre wohl eines gezeigt: In den digitalen Netz-
öffentlichkeiten findet jede laute Stimme ihre große Bühne. Und grade Falschmeldungen sichern sich hier mit gezielter Provokation die Spitzenplätze in puncto Aufmerksamkeit.
Fackten-Check mit Hightech
Wie aber kann man wissen, ob es sich wirklich um Fake-News handelt, wenn Meldungen wie „Corona ist nur eine Verschwörung der Pharmaindustrie“ oder „Bill Gates lässt Covid-19-Impfstoff an afrikanischen Kindern testen“ millionenfach im Netz geklickt wurden? Hilfestellung will hier jetzt ein Grazer Start-up leisten. „Wir haben einen auf künstlicher Intelligenz basierenden Fakten-Check entwickelt, der Meldungen mit renommierten Nachrichtenquellen vergleicht“, erzählt Silja Kempinger, die gemeinsam mit Romana Dorfer „Factinsect“ gegründet hat.
Verlässliche und glaubwürdige Referenzen werden gecheckt
Die im Browser installierte App sucht also automatisch nach glaubwürdigen Referenzen in der digitalen Datenflut und gibt in Ampelfarben an, ob der angezeigte Inhalt in ähnlicher Form bereits auf gesichertem Wissen basiert. „Grün heißt: Dieser Inhalt konnte in Medium x und Datenquelle y bestätigt werden, die Referenzen werden eingeblendet. Orange würde bedeuten, dass es sich um einen ungesicherten Inhalt handelt, hier gilt es wachsam zu sein“, so Kempinger.
KI "versteht" Inhalte und vergleicht
Und die künstliche Intelligenz könne natürlich mehr, als ,nur‘ Textpassagen in Referenz-Medien wiederzufinden, unterstreicht Kempinger das Alleinstellungsmerkmal am Markt: „Steht etwa in einem Onlineartikel, dass der österreichische Bundespräsident kein Vegetarier ist, würde das bestätigt werden, wenn er als Alexander van der Bellen etwa in einem Interview mal gesagt hat, dass er gerne Bratwurst isst.“
„Die App gibt dem einzelnen User eine schnelle Übersicht, ob das, was er oder sie gerade im Netz liest, auch bereits woanders bestätigt werden konnte oder ob es sich um hinterfragenswerte Informationen handelt.“
Quergefragt
Worauf wird referiert?
Aktuell nutzen wir rein österreichische Referenzquellen. Das sind Nachrichtenagenturen bzw. Medien, die sich auch wirklich an den journalistischen Ehrenkodex halten.
Wie funktioniert die App?
Sie wird im Browser installiert und „denkt“ beim Lesen im Netz automatisch mit.
Was steht am Plan
Aktuell suchen wir Beta-Tester und auch interessierte Investoren und Sparringspartner.
Infos: www.factinsect.com