Glänzender Start ins Jubiläumsjahr
Das Einkaufscenter ece in Kapfenberg feiert den 30. Geburtstag, der Startschuss fiel mit einer hochkarätigen Podiumsdiskussion.

ece-Eigentümer Heribert Krammer war seiner Zeit schon immer voraus. Nach einer klassischen Bankausbildung bei der Bank Austria Creditanstalt war er in leitender Position bei Lebensmitteldiscounter Hofer und als Geschäftsführer bei dm tätig. Nebenbei behielt Krammer aber auch den Immobilienmarkt immer im Blick, tätigte Entwicklungsprojekte in Kroatien, Serbien, Bosnien oder der Slowakei. Weil er sich Ende der 1980er als Makler selbständig machte und für große Firmen Standorte suchte, stand Krammer mit dem damaligen Kapfenberger Bürgermeister Klaus Prieschl in Kontakt. Dieser erzählte ihm von den Plänen eines Einkaufszentrums auf Eigentümerbasis. Ein Vorhaben, das Krammer auf den Plan rief: Mit einem Partner aus Wien trieb er 170 Millionen Schilling auf und begann mit der Planung des ece in Kapfenberg.

Nach der Eröffnung am 19. November 1992 gab es zwei Erweiterungen (1999 um 15,5 Millionen Euro und 2006 um 11,5 Millionen Euro), derzeit verfügt das ece auf einer Fläche von 20.000 m² über 45 Shops, 20 Büros und 40 Wohnungen. Es ist das drittgrößte Einkaufszentrum außerhalb einer Landeshauptstadt, die Tagesfrequenz beträgt 7.000 bis 8.000 Kunden, vor der Pandemie lag der Bruttoumsatz im Jahr 2019 bei 67 Millionen Euro.
Regionaler Online-Pool für das stationäre Regal
Der Startschuss in das Jubiläumsjahr fiel am 5. Mai mit einer hochkarätigen Podiumsdiskussion zum Thema „Stationär vs. Online – die Stadt braucht den Handel“. Neben Hausherr Krammer, dem ehemaligen Kapfenberger Bürgermeister Klaus Prieschl, der heimischen Wirtschaft um Gerhard Wohlmuth (Spartenobmann Handel in der Steiermark) und Mario Lugger (Chefredakteur „Steirische Wirtschaft“) gaben auch dm-Österreich-Italien-Geschäftsführer Thomas Köck und Unito-Geschäftsführer Harald Gutschi ihre Meinung zum Besten. So warf Köck als Idee ein, dass er sich vorab einen regionalen Online-Pool an Produzenten (beispielsweise Kosmetik) vorstellen könnte und die Besten davon am Ende im Regal stehen würden.
Dafür, dass der stationäre Handel im ece nicht auf der Strecke bleibt, soll auch Michelle Waldner sorgen. Die Centerleiterin, die seit nunmehr fünf Jahren im Amt ist, gilt als eine der Jüngsten ihrer Zunft in Österreich und feiert fast gleichzeitig mit dem ece ihren 30. Geburtstag.