Fünf Tage, an denen Graz als EM-Stadt Geschichte schrieb
30.000 Besucher, 400 Teilnehmer, 48 Berufe, 19 Nationen und drei Wettbewerbstage – das war EuroSkills 2021! Mit der Closing Ceremony wurde die EM in Graz zwar offiziell beendet, dennoch wollen wir das Event noch ein letztes Mal Revue passieren lassen...

Was für ein Event! Euro-Skills 2021 hat wahrlich Geschichte geschrieben: Drei Anläufe hat es gebraucht, bis die Europameisterschaft der Berufe endlich in Graz realisiert werden konnte – und selbst beim dritten Termin waren die Corona-Maßnahmen ein ständiger Begleiter. Doch nicht nur aufgrund dieser herausfordernden Umstände sticht die EuroSkills-Veranstaltung in Graz hervor: Das Team Austria holte sich in Summe 33 Medaillen und fuhr damit das beste österreichische Ergebnis aller Zeiten bei einer Berufs-EM ein.
Doch noch einmal zurück zum Anfang der EM-Woche: Am 22. September wurde in der Messe Graz mit der Opening Ceremony der Wettkampf offiziell eröffnet. Bereits an diesem Abend ließ sich erahnen, wie emotional, spannend und vor allem abwechslungsreich die bevorstehenden Wettkampftage werden würden. Denn genau so vielfältig wie die rund 400 Teilnehmer aus den 19 Wettbewerbsländern waren auch die Berufe, in denen die Jungfachkräfte gegeneinander antraten.
Digitalisierte Berufe
In insgesamt 48 verschiedenen Berufen wurde bei der EM in der steirischen Landeshauptstadt um die begehrten Medaillen gekämpft. Ein besonderer Fokus wurde dabei auf die Digitalisierung gelegt. Von allen 56 internationalen Skills-Berufen nutzen im Schnitt bereits rund zwei Drittel digitale Technologien. Selbst in traditionellen Handwerksberufen wie bei den Tischlern oder im Bau hält die Digitalisierung immer stärker Einzug. „Unsere Fachkräfte von morgen haben im Rahmen der Berufseuropameisterschaften bewiesen, dass sie über eine Top-Ausbildung im klassischen Handwerk genauso wie im Umgang mit modernen Technologien verfügen“, betont EuroSkills-2021-Aufsichtsratsvorsitzender Josef Herk.
Frauen auf dem Vormarsch
Dass die rund 450 angetretenen Jungfachkräfte zu den Besten der Besten gehören, wurde bereits am ersten Wettbewerbstag deutlich. Es wurde fleißig gehämmert, geschnitten, beraten, programmiert und gepinselt – und das Ganze unter den prüfenden Blicken von Experten, 340 internationalen Journalisten und mehr als 30.000 Zuschauern, die an allen drei Wettbewerbstagen am Gelände des Schwarzl-Freizeitzentrums anzutreffen waren.
Obwohl der Großteil des Teilnehmer-Kaders männlich war, gingen immerhin 80 Teilnehmerinnen (21 Prozent) an den Start. Bei den Malern waren sogar doppelt so viele Frauen wie Männer vertreten. „Es erfordert Mut, wenn man in sogenannte Männerdomänen einsteigen will. Wir brauchen junge Frauen, die für Technik und Handwerk brennen“, betont Lisa Janisch, die als Malerin 2016 bei EuroSkills in Göteborg Gold holte und zusammen mit vier weiteren Skills-„Heroes“ als Botschafterin für die Heim-EM bei EuroSkills im Einsatz war.
400 Volunteers im Einsatz
Ebenfalls im Dauereinsatz waren die rund 400 Volunteers aus 28 Nationen, die dafür sorgten, dass das Event reibungslos über die Bühne gehen konnte. Die Helfer, die zum Teil aus Südafrika, Russland oder der Schweiz anreisten, waren in manchen Fällen sogar „Wiederholungstäter“ und bereits wahre Profis bei der Ausrichtung von Euro- und WorldSkills-Bewerben.
Ob nun als Volunteer, Teilnehmer, Experte, Trainer, „Hero“ oder Zuschauer – sie alle haben EuroSkills 2021 zu einem unvergesslichen und unvergleichbaren Mega-Event gemacht, das mit der fulminanten Closing Ceremony und einem Medaillen-Regen für die steirischen Teilnehmer grandios endete. Wir sagen Danke an alle, die dabei waren.