Forschen für die Wirtschaft
Am Bildungscampus der WKO werden derzeit neun von der EU finanzierte Forschungsprojekte umgesetzt. Wir stellen sie vor.

Schweißerausbildung, Spanisch-Unterricht oder Konditor-Kurs – dafür steht das WIFI Steiermark. Dass das größte Bildungsinstitut des Landes aber auch ein Vorreiter in der umsetzungsorientierten Forschung ist, wissen die wenigsten: Seit mittlerweile zweieinhalb Jahren wird am WIFI Graz geforscht – und das auf internationalem Niveau. Allein für die fünf jüngsten Forschungsprojekte an WIFI und WKO wurden 600.000 Euro locker gemacht – diese fließen nun in die Forschungsbereiche Green Economy, Talente-Förderung, Digitalisierung und innovative Didaktik. „Wir dürfen uns glücklich schätzen, eine solche Unterstützung von der EU zu erhalten. Die ersten Ergebnisse unserer Studien haben bereits positiven Anklang gefunden und werden demnächst umgesetzt (siehe unten)“, erzählt WKO-Steiermark-Präsident Josef Herk. Welche Projekte das sind und was genau dahintersteckt, werden wir in den kommenden Ausgaben erläutern.
Neun Projekte
Im neu geschaffenen Bereich „Bildung, Forschung und Entwicklung“ der WKO Steiermark arbeiten Thomas Tröbinger und Nikolaus Schrümpf seit 2018 – zusammen mit internationalen Kooperationspartnern – an neuen Produkten und nachhaltigen Strategien sowie am Aufbau internationaler Netzwerke. Insgesamt vier Projekte wurden seit Entstehung der Forschungsarbeiten bereits beim Förderprogramm Erasmus+ eingereicht, fünf weitere werden noch diesen Herbst gestartet. „Um vorne mitmischen zu können, müssen wir Innovation leben. Dies gelingt nur mit Inputs von außen – das internationale Netzwerk, das wir durch unsere Zusammenarbeit mit verwandten Institutionen geschaffen haben, führt uns zu neuen Inhalten, die wir so noch nicht angegangen wären“, so Martin Neubauer, Leiter des WIFI Steiermark.
Vor allem die Förderung von Talenten wird im WKO-Forschungsteam großgeschrieben: „Wir hören oft, dass gute Mitarbeiter abgeworben werden. Um dem entgegenzuwirken, haben wir uns im Rahmen unseres ersten Projekts intensiv mit Potenzialförderung und
Talentemanagement beschäftigt“, so Neubauer, der die Forschungsreihe ins Leben gerufen hat.
Projekt 1: Talent 4.0
Wie gelingt modernes Talent-Management? Wie findet man die richtigen Mitarbeiter bzw. wie erkennt man deren wahres Potenzial? Fragen wie diese standen in den vergangenen zwei Jahren im Rahmen des von der EU geförderten Projektes „Talent 4.0“ an der Tagesordnung des WKO-Forschungsteams. Mit dem Ziel, Talente von Mitarbeitern bestmöglich nutzen und daraus folgend potenzielle neue Stellen schaffen zu können, entstand schlussendlich ein Kurs-Konzept, das in diesem Herbst als Pilot am WIFI Steiermark erstmals angeboten wird.
„Erwachsenenbildung bekommt nicht immer die Aufmerksamkeit, die sie verdient – dem wollen wir mit unseren Forschungsprojekten entgegenwirken“, so WIFI-Leiter Martin Neubauer. „Dieser Kurs soll KMU dabei helfen, den Mehrwert von Talentmanagement zu erkennen. Dabei wird ein besonderes Augenmerk auf Employer Branding gelegt und erklärt, wie man die passenden Talente finden, fördern und im Betrieb halten kann“, erklärt Projektmitarbeiter Thomas Tröbinger. Die Teilnahme am Kurs ist heuer noch kostenlos – rund 15 Kursplätze werden für insgesamt zwölf Lehreinheiten am WIFI Graz vergeben. Die Kurse finden am 5., 10. und 12. November zwischen 18 und 22 Uhr statt. Anmeldung unter 0316/602 320.
